Angebot des Stadtsportbundes Stadtsportbund plant ein „Haus des Sports“

Der SSB will das Käthe-Stroetges-Haus übernehmen. Es gibt aber eine Deckungslücke.

Das Altensportzentrum in Holt könnte zur neuen Heimat des Stadtsportbundes werden.

Foto: Reichartz,Hans-Peter (hpr)

Der Stadtsportbund (SSB) geht beim Thema Altensportzentrum in die Offensive. „Mit unserem Sportbildungswerk können wir den 900 Menschen in den 70 Reha-Gruppen und den 650 Menschen in den 35 Altensportgruppen, die es im insolventen Verein für betagte Bürger gibt, ein adäquates Angebot ab dem 1. Februar 2019 unterbreiten. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Stadt uns die Flächen im Altensportzentrum zur Verfügung stellt. Hier bietet sich die Chance, ein Haus des Sports für alle Generationen zu realisieren“, sagten Präsident Wolfgang Rombey und sein Vize Christof Wellens. Das 350 Quadratmeter umfassende Käthe-Stroetges-Haus ist im Eigentum der Stadt, der Verein für betagte Bürger war Mieter.

Der Sportausschuss-Vorsitzende und CDU-Landtagsabgeordnete Frank Boss hatte, als die Insolvenz des Vereins bekannt wurde, zugesagt, die Idee zu unterstützen. Damit hatte er der Debatte für einen möglichen Standort eines Haus des Sports eine neue Richtung gegeben. „Wir haben das für uns durchkalkuliert und können das stemmen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen“, sagte Rombey.

Einen entsprechenden Wirtschaftsplan hat der Stadtsportbund bereits der Verwaltung vorgelegt. Wellens konkretisierte diesen Plan: „Wir würden den Bürotrakt des Gebäudekomplexes an der Aachener Straße anmieten. Die Betriebskosten für die Zweifachhalle jedoch können wir nicht darstellen. Da gibt es eine Deckungslücke von 60 000 bis 70 000 Euro pro Jahr. Die Stadt müsste die Halle, wie bei allen anderen Sportarten auch, zur Verfügung stellen“, sagte er.

Das Thema Altensportzentrum quält derweil die Verwaltung, denn aktuell „besteht der Verein noch, daher ist das momentan alles Sache des Insolvenzverwalters“, wie der zuständige Dezernent Gert Fischer klarstellte. Rechtsanwalt Volker Quinkert ist als Insolvenzverwalter eingesetzt. Es gebe viele offene Fragen. Allerdings bestätigte Fischer am Freitag unserer Redaktion: „Wir hoffen, eine Lösung zu haben, wenn es soweit ist. Wir sind mit dem Stadtsportbund und anderen in Gesprächen“, sagte Fischer. „Wir haben Vorstellungen, wie eine Lösung aussehen könnte, dafür müssen aber alle Beteiligten zusammenarbeiten.“

Stadt ist nicht an schneller Lösung interessiert, glaubt der SSB

Eine Kombi-Lösung, bei der auch die Sozial Holding dabei sein könnte, wäre sicherlich eine Option, um das Gesamtvolumen zu stemmen. Beim Stadtsportbund kommt das Gefühl hoch, dass die Stadt nicht unbedingt an einer schnellen Lösung arbeite, „sondern dass auf Zeit gespielt wird und so die Kunden des Vereins verprellt werden. Das geht also auf deren Kosten“.

Dabei wäre das Altensportzentrum für den Stadtsportbund quasi ein Königsweg, endlich das Haus des Sports als zentrale Anlaufstelle für die Vereine der Stadt einrichten zu können. Zuvor waren die alte Polizei-Kaserne an der Theodor-Heuss-Straße und ein Neubau im geplanten Campus-Park im Gespräch. „Da würde ein Multifunktionsgebäude in der Größenordnung aber rund 800 000 Euro kosten“, weiß Wellens.

Die Lösung Altensportzentrum wäre vergleichsweise günstig. Und sie würde dem Stadtsportbund Möglichkeiten zur Expansion eröffnen. Derzeit hat der Verband wenig Platz in den Räumen am Berliner Platz. „Wir könnten unser Ausbildungsangebot ausweiten, und wir könnten damit auch mehr Mitarbeiter beschäftigen. Es wäre ideal“, sagte Wellens. Dass der Vereine Sport für betagte Bürger ausgerechnet im Jahr seines 50-jährigen Bestehens insolvent ist, bedauert Rombey. „Es ist schon eine gewisse Tragik dabei, dass es so abrupt zu Ende geht. Es wäre wichtig, die Menschen, die über den Verein Sport getrieben haben, nicht zu verlieren. Darum ist uns an einer schnellen Entscheidung gelegen“, sagte Rombey.