Nowitzki gewinnt All-Star-Spiel mit West-Team

Orlando (dpa) - Auch seine Nebenrolle konnte Dirk Nowitzki den Spaß beim All-Star-Game nicht nehmen. Die letzten neun Minuten feuerte der deutsche Superstar sein West-Team von der Bank aus an und klatschte mit dem überragenden Kevin Durant nach dem 152:149-Sieg über den Osten ab.

Sieben Punkte steuerte der 33-Jährige Nowitzki in knapp 14 Minuten bei, und genoss in Florida auch abseits des Basketball-Felds die Auszeit von der stressigen NBA-Saison.

„Ich habe versucht, meinem Team zu helfen. Es war ein schöner Mix aus Spaß und Erholung“, sagte Nowitzki am Sonntag und schrieb schon zuvor bei Twitter von einer „großartigen Zeit in Orlando. Ich war gestern in den Universal Studios, war schon mal jemand im Krustyland?“

Wie ein Ausflug in den Vergnügungspark gleicht häufig ebenfalls das Show-Spiel der besten Profis. Krachende Dunks ohne nennenswerte Verteidigung bestimmten auch die erste Halbzeit, doch Dwyane Wade sorgte im dritten Viertel mit seinem harten Foul an Kobe Bryant für ungekannte Intensität. Trotz blutender und gebrochener Nase drehte Bryant auf und stellte dank seiner 27 Zähler eine Bestmarke auf. Mit insgesamt 271 Punkten in 13 All-Star-Games überflügelte der fünfmalige Champion der Los Angeles Lakers den legendären Michael Jordan (262).

„Es ist großartig, ein kleiner Teil von Historischem zu sein. Er ist einer der besten der Geschichte“, lobte Wade. Lange werde dieser Rekord angesichts der Gala von Durant aber nicht bestehen, mutmaßte der Vizemeister von den Miami Heat. Während Wade selbst mit 24 Punkten, zehn Assists und zehn Rebounds erst das dritte Triple-Double in einem All-Star-Game schaffte, kam Durant auf 36 Punkte und erhielt die Glastrophäe als wertvollster Spieler der Partie.

„Es ist schon aufregend, All-Star zu sein. Aber MVP zu werden, ist etwas, wovon du als Kind nur träumen kannst“, meinte der Flügelspieler der Oklahoma City Thunder. Nach einer rasanten Aufholjagd vergaben Deron Williams von den New Jersey Nets und Wade per Dreier zum Ende den möglichen Sieg beziehungsweise Ausgleich für den Osten.

Nach dem kurzen All-Star-Break geht es schon am Dienstag im engen Zeitplan der verkürzten Saison weiter. Für Nowitzki stehen mit Meister Dallas Mavericks neun Spiele in nur zwölf Tagen an. „Das ist eine große Herausforderung. Wir müssen jetzt den nächsten Schritt machen und besser spielen“, sagte der Finals-MVP der Vorsaison in Orlando. Mit 21 Siegen und 13 Niederlagen liegen die Texaner derzeit auf dem vierten Rang der Western Conference.

Für die kommende Saison darf Nowitzki möglicherweise auf prominente Unterstützung von zwei anderen All-Stars hoffen. Nach Angaben des Boulevardblatts „New York Daily News“ soll Aufbauspieler Williams den Texanern bei der vergangenen Meisterfeier sein Wort für einen Wechsel im Sommer gegeben haben. Mit diesem Transfer-Coup würden auch die Chancen auf eine Verpflichtung des besten NBA-Centers Dwight Howard von den Orlando Magic immens steigen.