Nowitzki: Von Gottschalks Couch ins NBA-Chaos

Friedrichshafen (dpa) - Bevor sich Dirk Nowitzki wieder in den NBA-Trubel stürzte, nahm der Basketball-Superstar noch schnell auf Deutschlands berühmtester Couch Platz: Als Stargast in Thomas Gottschalks letzter Sendung von „Wetten, dass ..?

“.

Der 33-Jährige Basketball-Star trat als Moderator auf und witzelte gut gelaunt mit Gottschalk und dessen Assistentin Michelle Hunziker. „Tommy ist eine Legende. Ich wollte ihm meinen Respekt dafür zollen, was für einen Riesenjob er über die Jahre gemacht hat“, sagte der Würzburger.

Normalerweise scheut der 2,13-Meter-Riese Auftritte in Unterhaltungsshows, für Gottschalk machte er aber eine Ausnahme. „War ne super letzte Sendung. Emotionales Ende. War froh, dass ich dabei sein durfte. Alles gut Tommy!“, twitterte Nowitzki danach. Als Abschiedsgeschenk hatte der NBA-Champion dem Showmaster sein Original- Allstar-Shirt der vergangenen Saison mitgebracht. Gottschalk war gerührt und knutschte Nowitzki zum Dank zweimal ab - es war der einzige Moment, an dem sich Nowitzki etwas unwohl fühlte.

Ansonsten hatte der Franke seinen Spaß. „Lass mal. Ich hol' mir das selber“, scherzte Nowitzki, als Hunziker das für ihn bestimmte Kuchenstück vom Teller fallen ließ. Anders als viele andere Superstars, die kaum erwarten können, wann sie nach ihrem Auftritt wieder gehen dürfen, blieb Nowitzki bis zum Schluss der Show. Seinen Flug in die USA hatte er für Gottschalk extra auf den Sonntag verschoben.

In Dallas erwartet Nowitzki nun zunächst noch eine Menge Ungewissheit. Zwar haben sich Liga und Spielergewerkschaft nach monatelangen Verhandlungen doch noch auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Wenn der Kapitän der Dallas Mavericks zu Beginn dieser Woche aber das Trainingsgelände seines Clubs betritt, darf er sich immer noch nicht unter Trainer Rick Carlisle vorbereiten.

Erst am Freitag beginnen die Trainingscamps der 30 Teams, danach steht eine Mini-Trainingsphase bis zum Saisonstart am 25. Dezember an. „Es wird die turbulenteste Vorbereitung meines Lebens“, sagte Nowitzki dem „Spiegel“, „eine Chaosvorbereitung“. Zumal auch noch längst nicht feststeht, welche Teamkollegen Nowitzki in Dallas antrifft.

Nach dem EM-Aus hatte er zwei Monate gar keinen Basketball in die Hand genommen, um einmal komplett abzuschalten. „Diese Zeit habe ich gebraucht“, sagte der Blondschopf, der seit zwei Wochen aber wieder mit seinem Mentor Holger Geschwindner trainiert. „Am Anfang bin ich schon schwer in die Gänge gekommen. Es zwickt auch hier und da, das kommt mit dem Alter“, gestand er.

Bis zum ersten Pflichtspiel gegen die Miami Heat will Nowitzki aber wieder fit sein. „Ich bin gespannt auf die neue Saison und bereit, den Titel zu verteidigen“, twitterte er am Sonntag kurz vor dem Abflug.