Treibhausgase 13,4 Millionen Tonnen CO2 mehr in NRW als im Vorjahr

Essen · Das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz meldet hohe Treibhausgas-Emissionen in NRW im Jahr 2021.

Die CO₂-Emissionen im Jahr 2021 sind um 13,4 Millionen Tonnen angestiegen, berichtet das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv).

Foto: dpa/Patrick Pleul

Das Wiederanziehen der Konjunktur nach der Corona-Pandemie und eine Zunahme der Kohleverstromung haben laut Behördenangaben in NRW für höhere Treibhausgas-Emissionen gesorgt. Der Ausstoß der klimaschädlichen Gase stieg 2021 landesweit im Vergleich zum Vorjahr um 13,4 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente, wie das Landesamt für Natur, Umwelt- und Verbraucherschutz (Lanuv) am Dienstag mitteilte. Das entspricht einer Zunahme um sieben Prozent. Insgesamt seien 2021 nach noch vorläufigen Zahlen 217,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalenten Treibhausgas ausgestoßen worden.

Die Treibhausgas-Emissionen werden international nach CO₂-Äquivalenten angegeben, da es sehr verschiedene Gase mit unterschiedlicher Wirkung auf das Klima gibt. So entspricht eine Tonne Methan, das beispielsweise von Kühen ausgestoßen wird, laut Lanuv 24 Tonnen CO₂.

Grund für die erhöhte Kohleverstromung waren 2021 laut Lanuv die geringeren Erträge aus Erneuerbaren Energien vor allem wegen fehlenden Windes. Erste Abschaltungen von
Braunkohlekraftwerken zum Jahresende 2020 hätten sich in der
Klimabilanz 2021 noch nicht bemerkbar gemacht. Allein aus der Kohleverstromung sei die Emission von 58 Millionen Tonnen CO₂ im Jahr 2020 auf NRW-weit 70,1 Millionen Tonnen 2021 gestiegen, so die Auswertung des Umweltamtes.

In der Industrie habe die Konjunkturerholung zu Emissionssteigerungen vor allem in der Stahlproduktion, Mineralverarbeitung und chemischen Fertigung geführt. Insgesamt legte dieser Bereich um 7,6 Prozent im Jahresvergleich auf 58,4 Millionen Tonnen zu.

Für den NRW-Straßenverkehr ermittelte das landesweite Emissionskataster 2021 dagegen einen praktisch konstanten Schadstoffausstoß von rund 27 Millionen Tonnen. Bei Privathaushalten wurden leichte Rückgänge der Treibhausgas-Emissionen registriert. In der Landwirtschaft gab es laut Umweltbundesamt bundesweit einen Rückgang der Emissionen um durchschnittlich zwei Prozent. Das entspricht auf NRW heruntergerechnet einer Verringerung auf 6,7 Millionen Tonnen. Grund seien weiter rückläufige Zahlen in der Rinder- und Schweinehaltung.

(dpa)