Erholung von Pandemie-Auswirkungen Arbeitslosigkeit in NRW sinkt stärker als erwartet - Langzeitarbeitslosigkeit bereitet jedoch Sorgen
Der Arbeitsmarkt in NRW hat sich im Februar weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Sorgen macht allerdings die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit.
Der Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen hat sich im Februar weiter von den Auswirkungen der Corona-Pandemie erholt. Die Zahl der Arbeitslosen sank gegenüber dem Vormonat um gut 7000 Personen oder 1,1 Prozent auf rund 663 500, wie die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit am Mittwoch mitteilte. Die Arbeitslosenquote sank von 6,9 auf 6,8 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen lag damit im bevölkerungsreichsten Bundesland nur noch um 1,3 Prozent oder knapp 9000 Personen über dem Niveau des Februars 2020 - des Monats vor dem ersten Lockdown.
„Der aktuelle Arbeitsmarkt ist auf einem guten Erholungskurs von den Folgen der Corona-Pandemie, die vor knapp zwei Jahren begonnen hat“, sagte der Chef der Regionaldirektion, Torsten Withake. Wie schon in den vergangenen Monaten, habe sich auch im Februar die Arbeitslosigkeit etwas besser entwickelt, als für die Jahreszeit aufgrund des langjährigen Durchschnitts zu erwarten gewesen sei. Die Zahl der gemeldeten offenen Stellen sei aktuell mit gut 165 000 sogar 14,7 Prozent höher als unmittelbar vor der Corona-Krise.
Sorgen macht Withake allerdings die Entwicklung der Langzeitarbeitslosigkeit. Mehr als 314 000 Menschen waren im Februar in NRW seit einem oder mehr Jahren arbeitslos - das waren 29,4 Prozent mehr als im Februar 2020.
Die regionalen Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt waren beträchtlich. Am niedrigsten war die Arbeitslosenquote im Januar mit 3,7 Prozent im Münsterland. In Südwestfalen lag sie bei 4,9 und in Ostwestfalen-Lippe bei 5,1 Prozent. Höher war die Arbeitslosenquote mit 6,7 Prozent im Bergischen Land und mit 6,8 Prozent im Rheinland, am höchsten im Ruhrgebiet mit 9,4 Prozent.
Stichtag der Erhebung war der 14. Februar. Mögliche Auswirkungen des Angriffs Russlands auf die Ukraine sind deshalb in den Arbeitsmarktdaten nicht enthalten. Doch rechnen Arbeitsmarktexperten bisher auch nicht mit großen Effekten.