Vorfall am Samstagabend Auto durchbricht Zaun am Flughafen Weeze - Ryanair-Flieger umgeleitet
Weeze · Weil ein Auto am Flughafen Weeze den Sicherheitszaun durchbricht, muss ein Passagierjet die Landung abbrechen und einen Zwischenstopp einlegen. Was genau passiert ist.
Schrecksekunden am Flughafen in Weeze am Niederrhein: Ein Auto hat einen Zaun in der Nähe der Rollbahn durchfahren und dadurch die geplante Landung eines Passagierfliegers von Ryanair verhindert. Das Flugzeug aus Rom sei am Samstagabend auf direktem Weg zum Flughafen Münster/Osnabrück umgeleitet worden, teilte ein Sprecher des Airports Weeze am Sonntag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Der Flugbetrieb vor Ort wurde zeitweise eingestellt.
Die Polizei rückte mit etlichen Einsatzkräften und Fahrzeugen aus, da sie einen Anschlag nicht ausschließen konnte. Doch der Grund für den Vorfall war ein medizinischer, wie die Polizei Kleve am frühen Sonntagmorgen mitteilte: Ein 59-jähriger Mann hatte während seiner Fahrt am Airport einen Notfall erlitten, woraufhin er mit seinem Wagen von der Straße abkam und den Sicherheitszaun des Regionalflughafens durchbrach. Das Auto fuhr dann weiter auf einer Nebenspur der Start- und Landebahn entlang, bis es von Sicherheitskräften gestoppt wurde.
Der Airport musste von 20.30 Uhr bis 21.10 Uhr für 40 Minuten geschlossen werden, wie der Flughafensprecher berichtete. Weitere Flüge seien allerdings nicht betroffen gewesen. Nach dem Zwischenstopp in Münster ist die Maschine laut Polizei am späteren Abend schließlich doch noch in Weeze (Kreis Kleve) gelandet. Das sei etwa eineinhalb Stunden nach der geplanten Ankunft gegen 22.05 Uhr gewesen, so der Flughafensprecher.
Eine Passagierin schilderte dem WDR ihre Gefühle beim abgebrochenen Landeanflug: „Wir sind auf Weeze angeflogen und plötzlich hat der Pilot wieder Gas gegeben, hat hochgezogen und die Räder wurden wieder eingefahren und es war unheimlich, das war keine gute Erfahrung.“ Nach Angaben des Senders war der Ryanair-Flieger mehrmals um den Flughafen gekreist. Dies habe eine Reporterin berichtet, die in der Maschine gesessen habe.
Der Autofahrer muss nun trotz der medizinischen Notlage mit einem Strafverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Flugverkehr rechnen. Absicht könne aber relativ sicher ausgeschlossen werden, sagte ein Polizeisprecher am Vormittag. Bei dem 59-Jährigen wurde neben den gesundheitlichen Problemen auch Alkohol im Blut festgestellt. Er kam zur ärztlichen Behandlung in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestehe nicht, so der Sprecher. Sein Führerschein wurde sichergestellt.