100 Ballons für mehr Erzieher
Caritas und Kita Sonnenblume wollen männliche Helfer.
Burscheid. Als hundert Ballons in Richtung Hilgener Himmel flattern, ist das schon ein deutliches und weit sichtbares Zeichen. Die Kinder und Mitarbeiter der Kindertagesstätte Sonnenblume wollen durch die vielen gelben Ballons zeigen, dass sie sich mehr männliche Erzieher und Kollegen wünschen.
Initiiert wurde die Luftballon-Demonstration von der Caritas, die am bundesweiten Aktionstag „Erzieher in Deutschland“ teilnimmt und sich über das Projekt MAIK („Mehr Männer in Kitas“) stark für die Förderung von männlichen Mitarbeitern engagiert. In Deutschland beträgt der Männeranteil im Erzieherbereich 3,8 Prozent.
Pablo Andreae, Projektreferent der Caritas, sind vor allem drei Punkte wichtig. „Die Kita ist ein Spiegel der Gesellschaft“, sagt Andreae. Zunächst herrsche auch in den Kindertagesstätten Fachkräftemangel, so dass durch männliche Kollegen auch die Erzieherinnen entlastet werden können.
Dann soll auch die geschlechtliche Gleichstellung in den Kitas Einzug halten. Und drittens ist es für die Kinder wichtig, auch männliche Bezugspersonen zu haben. „Gerade für die Jungs, die dadurch verschiedene Arten von männlichen Verhaltensweisen kennenlernen“, sagt Andreae.
Brigitte Sartingen-Kranz, Leiterin der Kita Sonnenblume, kann nur zustimmen. Zwar habe es in den vergangenen Jahren einen Zuwachs an männlichen Praktikanten gegeben, einen fest angestellten Kollegen gab es aber in ihrer Amtszeit noch nicht. 18 Kolleginnen, darunter auch Therapeutinnen, kümmern sich momentan um 80 Kinder.
„So kann es passieren, dass die Kinder bis zur weiterführenden Schule erst mit zehn oder elf Jahren das erste Mal eine männliche Bezugsperson im Bildungsbereich haben“, sagt Brigitte Sartingen-Kranz. Dabei seien die Kinder absolut unbefangen gegenüber den männlichen Praktikanten. Vorbehalte gebe es eher auf Seiten der Eltern. „Aber auch dort tut sich einiges“, sagt die Leiterin.