125 Jahre Federal Mogul: Das industrielle Herzstück der Stadt
Federal Mogul feiert im September die Firmengründung vor 125 Jahren mit einem Tag der offenen Tür.
Burscheid. Mit der Musicalischen Academie (200 Jahre) und dem Orchesterverein Hilgen (100 Jahre) feiern nicht nur musikalische Institutionen in diesem Jahr ihr Jubiläum. Vor 125 Jahren legte Friedrich Wilhelm Goetze in der Thielenmühle auch den Grundstein für das nach wie vor industrielle Herzstück der Stadt. Mit einem Festtag im September will Federal-Mogul (FM) diese lange Tradition gebührend feiern.
Geschichten von den Pionieren der Industrieentwicklung werden immer wieder gerne erzählt — auch wenn sie im Fall Goetze bereits zur 100-Jahr-Feier in einem Auftragsbuch gut dokumentiert wurden: wie der Bau der Eisenbahnstrecke den Maschinenschlosser Friedrich Wilhelm Goetze nach Burscheid lockt; wie er in seiner Freizeit an Abdichtungen für Rohrverbindungen tüftelt; wie er sich mit seinen Dichtungsringen schließlich 1887 selbstständig macht.
Dass daraus einmal einer der weltweit führenden Kolbenringhersteller erwachsen würde, war damals genauso wenig abzusehen wie bei unzähligen anderen Betriebsanfängen die späteren Erfolge. Und noch längst sind nicht alle Facetten der wechselvollen Firmengeschichte durchleuchtet.
Mit Blick auf den Tag der offenen Tür am 8. September tragen derzeit die fünf kaufmännischen Auszubildenden im zweiten Lehrjahr als Projektarbeit alle Daten, Fotos und Dokumente zusammen, die zu dem Thema aufzutreiben sind. Die Sammlung soll am Festtag nicht nur Basis für eine große Ausstellung in der Kantine „Zum Goetzemännchen“ werden, sondern auch Grundstock eines künftigen Firmenarchivs.
Doch nicht nur Geschichtliches wird im September im Mittelpunkt stehen. Ein vorgegebener Rundgang soll die Besucher mit der Ausbildungswerkstatt, der Produktion, der Musterfertigung und dem Motorenprüfstand vertraut machen. Der frühere Betriebsrat Thomas Hahn ist bereits seit Ende 2011 gedanklich mit dem Jubiläum befasst und hat wie schon in früheren Jahren die Organisation in die Hand genommen.
Denn Federal-Mogul präsentiert sich nicht zum ersten Mal der Öffentlichkeit. Allerdings liegt die letzte Gelegenheit zum Einblick schon sechs Jahre zurück: Anlässlich des Stadtjubiläums herrschte 2006 denkbar großer Andrang in Werk 1.
Hahn setzt damals wie heute auf eine familiäre Atmosphäre. Die teilweise über Generationen bestehende Verbindung zwischen Burscheider Familien und dem aktuell zweitgrößten Arbeitgeber der Stadt soll so sichtbar werden. Und natürlich auch die Internationalität der Belegschaft: Sie wird sich vor allem bei den Essensständen zeigen. Die Portugiesen, die Griechen, die Türken — sie alle bieten Spezialitäten ihrer Heimat an. Und weil damit bei einem weltweit aufgestellten Konzern noch längst nicht alle Länder abgedeckt sind, hat sich eine vierte Gruppe verschiedener Nationalitäten zusammengefunden, die erst ein bisschen über ihren Namen grübeln musste. Das Ergebnis: Multi Kulti Ham-Ham. Das versteht jeder.