6500 Burscheider arbeiten auswärts

Viele Unternehmer in der Region blicken positiv nach vorn. Wie wichtig das ist, zeigt die hohe Zahl an Auspendlern in Burscheid.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Die Stimmung in der Wirtschaft ist nach einer aktuellen Umfrage der Auskunftei Creditreform so gut, dass in den kommenden Monaten 2000 Arbeitsplätze in dem Bergischen Städtedreieck zwischen Solingen, Remscheid und Leverkusen zumindest im Mittelstand geschaffen werden sollen.

Das stellen die befragten Unternehmen (siehe Info "Umfrage") in Aussicht. Aufgrund steigender Umsätze — gekoppelt an eine zuvor „sehr gute“ bis „gute“ Auftragslage — seien seit Frühjahr laut Creditreform bereits 4000 Arbeitsplätze im regionalen Mittelstand geschaffen worden.

Welche Bedeutung diese Zahlen für Burscheid haben, zeigen die Pendlerbewegungen der Stadt. Tausende von Menschen fahren in umliegende Städte und Gemeinden, um dort ihr Geld zu verdienen. Exakt sind dies laut Statistischem Landesamt IT.NRW täglich 6473 Auspendler. Hierzu gehören sozialversicherungspflichtig Beschäftigte genauso wie geringfügig Beschäftige, Beamte und Selbstständige.

Die meisten Stellen besetzen Burscheider laut dieser Landesdatenbank in Leverkusen (1999 Auspendler). Danach folgen schon mit weitem Abstand Köln (1118), Wermelskirchen (482), Leichlingen (275) und Remscheid (274). Erst hinter Düsseldorf (251) folgt Bergisch Gladbach mit 223 von Burscheidern besetzten Stellen.

Umgekehrt bietet sich überraschenderweise übrigens ein ähnliches Bild: Von 6514 Einpendlern arbeiten 1718 Leverkusener in Burscheid. Dahinter folgen Wermelskirchen (599), Köln (570), Leichlingen (477), Solingen (256), Remscheid (238) und Odenthal (211).

Grundsätzlich zeigt die Zahl der Auspendler auch, welches Arbeitsplatzangebot eine Stadt vorweist. Im NRW-Schnitt pendeln nämlich nur knapp 50 Prozent der Erwerbstätigen über die Stadtgrenzen. In Burscheid liegt diese Wert strukturbedingt mit 67,3 Prozent deutlich höher.