A 1 lärmt lauter als geplant
Die Bürgerinitiative in Dürscheid hofft auf baldige positive Signale von der Bezirksregierung in Köln.
Burscheid. „Internationaler Tag gegen Lärm“ — die morgige Zentralveranstaltung für Nordrhein-Westfalen in Burscheid scheint wie abgesprochen mit dem Bemühen um Lärmschutz, das eine Bürgerinititive in der Ortschaft Dürscheid seit Herbst vergangenen Jahres vorantreibt. Und Sprecher Erhard Höppner ist zuversichtlich, bald positive Resonanz zu erfahren.
Die Stoßrichtung der Dürscheider hat sich inzwischen verschoben. Im ersten Antrag ging es vor allem um die zweistufige Lärmkartierung für Burscheid, die bis Juni abgeschlossen sein soll. Auf sie folgt ein Lärmaktionsplan, der Vorschläge zur Lärmreduzierung macht. Für die Umsetzung ist der jeweilige Straßenbetreiber zuständig.
Den Folgerungen aus dem Lärmaktionsplan fehlt aber die Rechtsverbindlichkeit. Es handelt sich um Sanierungsvorschläge, die sehr langfristig umgesetzt werden können, unter anderem im Zuge ohnehin geplanter Baumaßnahmen.
Wesentlich größere Hoffnungen verbindet Höppner daher mittlerweile mit dem zweiten Ansatz der Dürscheider: dem Antrag auf nachträglichen Lärmschutz, der sich auf das alte Planfeststellungsverfahren zur damaligen Erweiterung der A 1 bezieht.
„Was darin damals an Lärmprognosen getroffen wurde, muss eingehalten werden“, sagt Höppner. Werde es aber nicht, wie unter anderem die Lärmkarte NRW belege. Da die Verjährungsfrist von 30 Jahren noch nicht abgelaufen sei, „kann die Bezirksregierung nach meiner Überzeugung gar nicht anders, als unserem Antrag zuzustimmen“.
Das Problem: Weder die Bezirksregierung noch der Landesbetrieb Straßenbau NRW waren in den 80ern die ausführenden Behörden. Die Zuständigkeiten haben sich verschoben. Aber womöglich ist das sogar eine Chance: „Mein Eindruck ist, dass die zuständigen Behörden gegenüber dem ersten Antrag vor knapp 30 Jahren wesentlich kooperativer geworden sind“, erkennt Höppner an.
Schon in etwa sechs Wochen, so hofft der Initiativensprecher, könnte es positive Signale aus Köln geben. Sollte der Antrag durchkommen, müsste eine Umsetzung deutlich zeitnäher erfolgen als im Zuge der Lärmkartierung. Und profitieren würden womöglich auch andere Ortschaften, die von der Lärmbelästigung durch die Autobahn betroffen sind.
Den Widerstand der Dürscheider will Höppner ohnehin auf eine breitere Basis stellen. Kontakte zu anderen Stadtteilen bestehen bereits. Und wenn die Landtagswahlen abgeschlossen sind, ist auch eine Petition in Richtung Düsseldorf denkbar.