Ausschuss: Planspiele für die Montanusstraße
Um Zuschüsse für das neue Jugendzentrum zu bekommen, muss auch das Umfeld neu überdacht werden.
Burscheid. Wenn es Fördergelder für das geplante neue Jugendzentrum in der Montanusstraße geben soll, muss sich auch das Umfeld ändern. So lauten die Vorgaben an die Stadt. Entsprechend hat jetzt Björn Remer vom Stab Stadtenwicklungsplanung im zuständigen Ausschuss drei Varianten zur besseren Integration der Montanusstraße und der alten Bahntrasse in das Stadtzentrum vorgestellt. Gemeinsame Voraussetzung aller Varianten: Die Trasse selbst soll nicht bebaut werden, um sich alle Möglichkeiten für die Zukunft offenzuhalten.
Drei Varianten - mal mit, mal ohne Entlastungsstraße
Die Variante 1 fußt auf den alten Überlegungen, die Trasse für eine Straße zur Entlastung der Innenstadt zu nutzen. Dafür müsste die denkmalgeschützte Bahnmeisterei am ehemaligen Bahnhof abgerissen werden. In Höhe des heutigen Bahnhofs soll ein Kreisverkehr die Anbindung zum geplanten Jugendzentrum, zur Montanusstraße und zum Werk 2 von Federal-Mogul schaffen. Weiter westlich ist eine große Fläche für den Bau eines Einzelhandelsbetriebes vorgesehen - inklusive 140Stellplätzen. Eine Entlastungsstraße allerdings ist nach allem, was man hört, ganz ferne Zukunftsmusik - wenn sie überhaupt jemals finanziert werden kann. Variante 2 setzt daher statt der Straße auf einen Rad- und Gehweg auf der Trasse. Das wäre nicht nur verträglicher mit dem Jugendzentrum. Auch die Bahnmeisterei könnte erhalten, möglicherweise von der Stadt gekauft und für einen Gastronomiebetrieb oder als neuer Standort des Megaphon Racing Centers und seiner Carrerabahn genutzt werden. Im westlichen Verlauf der Montanusstraße würden dann Wohnbebauung und wiederum ein Einzelhandelsbetrieb folgen. Auch östlich des Jugendzentrums soll zum Abschluss ein Geschäfts- und Bürohaus entstehen. Variante 3 verzichtet auf dieses Gebäude und ersetzt es durch eine Skaterbahn in der Nähe zum Jugendzentrum. Dazu kommt ein Basketball-Streetballplatz im Westen. Im weiteren Verlauf in Richtung Innenstadt ist intensivere Wohnbebauung unter Verzicht auf den großen Einzelhandelsstandort vorgesehen. Alle Varianten sehen auch eine Umgestaltung des Busbahnhofs vor. "Mit den Varianten verbinden sich noch eine Reihe von Fragen", so der Ausschussvorsitzende Michael Baggeler (CDU). Wie wirken sich zum Beispiel ein großer und weitere kleine Einzelhandelsbetriebe an der Montanusstraße auf die untere Hauptstraße aus? Und was will man überhaupt haben: einen Discounter (wie Plus, das mit der Lage an der Pastor-Löh-Straße nicht glücklich ist) oder einen Vollsortimenter? Und ist jemals noch die Nutzung der Trasse als Entlastungsstraße denkbar, wenn jetzt dort neue Wohnbebauung entsteht?Zunächst einmal wollen jetzt die Fraktionen über die vorgestellten Varianten beraten, dann soll im Stadtentwicklungsausschuss am 10.April eine Bürgerbeteiligung beschlossen werden.