Band aus Burscheid spielt im Whisky a Go Go in L.A.
Johna haben sich im Megaphon kennengelernt und sind jetzt für den Rock- und Pop-Preis nominiert.
Burscheid. Angst vor großen Fußstapfen ist nicht hilfreich, wenn man auf der Bühne im Whisky a Go Go steht. Jim Morrison hat dort mit seiner legendären Band The Doors gespielt. Auch B. B. King und Jimmy Hendrix haben das Publikum am Sunset Strip in Los Angeles begeistert. Jetzt hatten auch Johna aus Burscheid diese Ehre.
„Das hatte irgendwie eine besondere, eine historische Atmosphäre“, erinnert sich Kolja Pfeiffer. Er arbeitet im Jugendzentrum Megaphon in Burscheid. Dort hat er im Jahr 2003 auch Nadine Krämer kennengelernt, die damals am Nachwuchs-Wettbewerb „Soundgate Contest“ teilgenommen und ihn gewonnen hat. Der erste Preis war die Aufnahme von zwei Liedern mit Kolja im hauseigenen Studio. Aus diesen zwei Liedern sind mittlerweile unzählige geworden.
Am 8. Dezember schließt sich für die beiden ein Kreis: Dann stehen sie als Finalisten des Deutschen Rock- und Pop-Preises auf der Bühne. Bereits als junge Band, damals noch unter dem Namen Nadine-Krämer-Band, hatten sie sich für den Wettbewerb beworben. Und mit Platz zwei in der Kategorie „Bester Song“ auch sehr gut abgeschnitten. Trotzdem sind die Erwartungen der beiden nicht zu hoch: „Das klassische Entdecktwerden gibt es so gar nicht mehr. Wir wollen in Wiesbaden Musik machen und Spaß haben. Trotzdem ist es natürlich eine tolle Gelegenheit, die Band bekannter zu machen“, sagt Nadine.
Die 26-Jährige ist wie schon zu Beginn der Zusammenarbeit der Kopf der Band. Sie schreibt die Texte, hat die Ideen für die meisten Songs. Kolja arbeitet am Arrangement mit, hilft beim Feinschliff und übernimmt den Hauptteil der organisatorischen Arbeit. „Das unterschätzt man gerne“, sagt Nadine. „Schon hinter einer kleinen Tour durch Deutschland steckt sehr viel Arbeit.“ Die Tour durch Amerika, die die beiden im Sommer gemacht haben, haben sie ebenfalls selbst organisiert.
Trotzdem scheinen die beiden überhaupt nicht müde zu sein. Nach einer der berühmtesten Bühnen der Welt zurück ins Megaphon (siehe Kasten) zu kommen, macht ihnen überhaupt nichts aus. „In Amerika war es toll. Vor allem weil die Zuschauer dort nicht in Schubladen denken, sondern jedem Musiker erst mal zuhören.“ Doch auch Konzerte in Deutschland haben ihre Vorzüge: „Hier wird man als Musiker mehr hofiert. Drüben wird einem hinter der Bühne nichts zu trinken angeboten.“
Um nach den vielen Eindrücken in ein Loch zu fallen, dafür lassen sich Johna aber vielleicht auch einfach nicht genug Zeit: Am 8. November spielen sie als Vorband von Ewig — dem neuen Projekt der Sängerin Jeanette Biedermann — im Gloria-Theater in Köln. Anfang Dezember dann der Auftritt beim Rock- und Pop-Preis. Außerdem steht die Arbeit an einem neuen, „echten“ Album an. Das letzte Album ist nur digital erschienen, genau wie die eigentlich nur für Promotion-Zwecke aufgenommene Live-EP bald digital erhältlich sein soll. „Aber besonders im Songwriter-Bereich gibt es viele Fans, die nach dem Konzert eine CD oder Platte kaufen wollen. Und wir selbst finden das Haptische ja auch besser“, erklärt Nadine.
Doch bevor das neue Album im kommenden Jahr erscheint, können Fans sich über die Homepage der Band weiter mit digitaler Musik versorgen.
www.johna-music.com