Bewegung kennt viele Spielarten
Wer auf der Suche nach der richtigen Sportart ist, konnte hintereinander so viel ausprobieren wie noch nie.
Burscheid. Mit nackten Füßen spielen die Beachvolleyballer am Samstagabend auf der Beachsportanlage. Ein wenig mehr Sonnenschein und das Urlaubsgefühl wäre perfekt gewesen. „Wir haben gekühlte Getränke hier und manchmal grillen wir nach dem Training auch“, erzählt Silke Baum, Volleyball-Abteilungsleiterin der BTG. „Der Spaß steht hier im Vordergrund.“
Auf dem sandigen Platz nebenan erklärt Christian Spiegel den Spielern den Unterschied zwischen dem üblichen Basketball und seiner Beachvariante: „Das Feld ist kleiner als normal“, sagt der Basketball-Trainer der BTG. „Außerdem ist es anstrengender als die normale Sportart auf dem üblichen Feld.“ Schließlich lasse sich der Ball auf dem weichen Sand kaum dribbeln. „Durch den Sand ist der Sport aber natürlich gelenkschonender.“
Bei der ersten Nacht des Sports zeigen sich die Vereine in ihrer ganzen Vielfalt. Im Lehrschwimmbecken des Burscheider Bad bietet die DLRG einen Einblick in die Arbeit der Wasserrettung. Silja und Lars haben ihre Schwimmsachen mitgebracht und sich ins Wasser getraut. Schwimmen konnten die beiden Schüler natürlich schon vorher, aber jetzt lernen sie, wie man sich gegenseitig rettet.
Auch Lektionen der Ersten Hilfe stehen auf dem Programm: „Wir können jetzt Mund zu Mund beatmen, aber auch mit einem Defibrilator umgehen“, freut sich die zwölfjährige Silja. „Leistung ist bei uns zweitrangig“, erklärt Schwimmausbilder Jens Peters. „Bahnen zu schwimmen und schell zu sein, ist nicht so wichtig.“ Retten und Erste Hilfe stünden im Fokus.
Auf der Sportanlage im Hagen bringt der Burscheider Schützenverein den jungen Teilnehmern das Schießen mit Pfeil und Bogen näher. Der zehnjährige Sven freut sich über die Schnupperstunde: „Ich habe schon einen Bogen zu Hause“, verrät der Grundschüler. Konzentriert spannt er den Pfeil ein und zieht das Seil stramm. Wenige Sekunden später trifft das Geschoss den Zielkreis. „Das macht richtig Spaß“, freut sich der junge Schütze. Für ihn steht fest: „Das mache ich ab jetzt öfter.“
Das Ausprobieren beschränkt sich nicht nur auf Burscheid. Auch in Hilgen können sich die Kinder und Jugendlichen ausprobieren. In der Schulturnhalle bietet die Turngemeinde Hilgen (TGH) Judo und auch Tischtennis an. Florian aus Leichlingen ist genau deshalb zur Nacht des Sports hergekommen: „Das Tischtennis hat mir richtig gut gefallen“, sagt er.
Der Elfjährige hat sich ziemlich geschickt angestellt und eine kleine Partie gewonnen. Dafür gibt es sogar eine Urkunde. „Vielleicht mache ich das weiter“, überlegt er. Als Nächstes wolle er aber noch das Klettern in Ösinghausen ausprobieren: „Das finde ich auch spannend.“
„Fußball und Handball sind bekannte Sportarten, die viel Anklang finden“, sagt der TGH-Vorsitzende Horst Buttkus. Sportarten wie Klettern oder Tischtennis seien dagegen weniger besucht. „Deshalb ist es gut, eine Schnuppermöglichkeit zu bieten.“ Zwar entspreche die Besucherzahl nicht ganz den Erwartungen, aber die Idee sei dennoch gut. „Das muss sich erst rumsprechen“, erklärt Buttkus. Potenzial habe die Nacht des Sports aber reichlich: „Wir wären beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder dabei.“