Burscheid. Kunst mit Messer und Linoleum

Burscheid. · Im Kulturbadehaus konnten Kinder in den Osterferien eine alte Drucktechnik kennenlernen

 Kursleiter Hans-Peter Knoop zeigte der elfjährigen Emelie, (links) und Melina, 12 Jahre, die Technik mit Linolschnittmesser, Druckfarbe, Walze und Papier.

Kursleiter Hans-Peter Knoop zeigte der elfjährigen Emelie, (links) und Melina, 12 Jahre, die Technik mit Linolschnittmesser, Druckfarbe, Walze und Papier.

Foto: Siewert, Doro H503799

Osterferien – und die Kids suchen nach interessanter Bschäftigung! Im Kulturbadehaus gab es für zwei Tage Kunst mit Spaß – Heinz-Peter Knoop bot wieder seinen Workshop in der Technik Linolschnitt an. Fünf Mädchen und zwei Jungs saßen rund um den Mitteltisch und ließen sich am Mittwoch, ab 10 Uhr zuerst einmal ein wenig Theorie gefallen. Knoop: „Wer ein erkennbares Motiv in die weiche Linolfläche schneiden möchte, nimmt vorher am besten einen Bleistift und lässt seiner Fantasie auf weißem Papier freien Lauf.“

Eine halbe Stunde später war der Verbrauch an Zeichenblättern deutlich gestiegen. Darauf manchmal mehr, manchmal weniger deutlich zu erkennen; Grafische Figuren, Tierportrait, Gesichterfragmente oder Striche mit Entwicklungspotential. Emilie hatte als Manga-Malerin schon recht ansehnliche Proben mitgebracht; Arbeiten in Linoltechnik ist eine neue Art für sie. Katja und Melina amüsierten sich köstlich über ihre Versuche, Ironische Details in die Welt der Quallen einzubauen. Henry versuchte tapfer, den Bleistift und seine Hand miteinander bekannt zu machen.

So verlief der Morgen bereits in heiterer Stimmung und brachte auch schon Ergebnisse zu Papier, die von „Meister“ Knoop als durchaus ausbaufähig für einen Linolschnitt gelobt wurden. An diesem ersten Workshop-Tag tasteten, bzw. zeichneten die sieben Jugendlichen sich an die Materie heran.

Die ausgewählten Motive werden auf stabile Transparentfolie übertragen und von dort auf das eigentliche Material. Linol – für weniger Kunstbeflissene eher in der Gestalt von Linoleum-Bodenbelag bekannt, wurde 1860 von dem englischen Chemiker Frederick Walton entwickelt.

Der Name enthält die Zutaten: Leinöl, neben Korkmehl und Jutegewebe der wichtigste Grundstoff für das Linoleum. Was am zweiten Workshop-Tag an respektablen Kunstobjekten entstand, wird an der Badehauswand ebenso zu bewundern sein wie die Ergebnisse aus dem vergangenen Jahr.