Pfarrkarneval in der katholischen Gemeinde Jodeln in Burscheid - das gibt es nur an Karneval

Burscheid. · Das Motto des Pfarrkarnevals kommt in diesem Jahr bayerisch daher: „Lauli gibt’s das ganze Jahr – o'gzapft wird im Februar!“

In feschen Dirndln traten diese Damen beim Pfarrkarneval im St.Laurentius Gemeindehaus Höhestrasse auf.

Foto: Siewert, Doro H503799

Im Pfarrsaal an der Höhestraße, der an Karneval zum Domhof wird, waren die meisten der etwa hundert Damen und Herren in Dirndl, Lederhosen und mit dem typische Zubehör bis hin zu nostalgisch bestickten Hosenträgern erschienen.

Auch Günter Dreyer erschien als Bayer - mit grauem Spitzhut. Der war zwar nicht original aber sehr originell. Ein festgeschriebenes Programm lag für den Abend nicht vor – wer wann auf der Bühne agierte, blieb dem Gedächtnis von Dürdoth überlassen und der brachte die Gäste an den Tischen in die gewünschte Schunkelstimmung indem er sechs „bayerische Dirndl“ plus einem „Bazi“ auf die Bühne rief. Sie gaben urwüchsige Volkslieder zum Besten – teils original süddeutsch oder mit neuem Text im bayerischen Sound als Lobeshymne auf den Kirchenchor.

Zum Bayernflair gehört auch die Jodelkunst. So nahmen sechs mutige Damen ihren Platz in der Jodel-Akademie ein und versuchten sich nach Art des Loriot-Sketches in allen Tonarten des Jodel-di-dö-di-do und deren sprachlich diffizilen Abweichungen im zweiten Futur.

Damit die Zungenbrecher auch dem Publikum zugute kamen, wurden alle aufgefordert, sich ebenfalls ein Jodeldiplom zu erdödeln und als danach fünf Damen im Dirndl und zwei Buben einen traditionellen Bändertanz vorführten und sich bei der Auflösung ihres Bänderknotens verwirrten, war die die Stimmung noch verstärkt.

Nicht bayerisch, aber fantasievoll. Diese beiden sind nur gemeinsam als närrisches Skelett zu erkennen.

Foto: Siewert, Doro H503799

Christoph und Martina Dürdoth zogen in ihrem „Balkongeflüster“ alles Mögliche durch den Kakao. Traditionell stammen Idee und Text von Martina Dürdoth selbst, die auch bei beiden Damen-Sitzungen in der Karnevalswoche als Moderatorin dabei ist.

Die geistreichen Wortspiele der Gruppe „Jetzt“ - folgtn nach einer Pause - ebenfalls mit Martina Dürdoth als Ideenspenderin und Mitakteurin.

Dass auch in diesem Jahr zwei Kirchen-Putzfrauen ihre ungeschminckten Kommentare laut werden ließen, hatte noch einen zusätzlichen Gag. Hanni Dreyers putzfreudige Kollegin gab bis zum Ende des Dialogs ihre wahre Identität nicht preis.

Ohne Frage gehören auch die tiefgründigen Aussagen des „Mannes mit dem Kehraus-Besen“ zum festen Bestandteil des Pfarrkarnevals. Thomas Harwardt darf seit vielen Jahren alles „wieder sauber kehren“, obwohl die anschließende Tanz-Party bis kurz vor Mitternacht wiederum ihre Spuren hinterließ.

Zum ersten Mal war der Start des Abends auf 20 Uhr festgesetzt gewesen. Die neue Ordnung der Abendmessen hatte zu dem Kompromiss geführt. So konnten die Hilgener Gottesdienstteilnehmer noch pünktlich zum närrischen Oktoberfest erscheinen.

Die launige Abkürzung „Lauli“ steht für die beiden katholischen Gemeinden Burscheid-Mitte (St. Laurentius) und Burscheid-Hilgen (Liebfrauen).