Burscheider Tafel: Spendenziel noch in weiter Ferne

Umzug: Nach einem abgelehnten Förderantrag hat die Tafel das Geld bis Ende Juni nicht zusammen.

Burscheid. Es war ein ehrgeiziger Plan - und die Burscheider Tafel hat sich nach nur wenigen Wochen auch schon wieder von ihm verabschiedet. Bis Ende dieses Monats sollten 42000 Euro gesammelt sein, um in unmittelbarer Nähe zum heutigen Sitz im alten Bahnhof eine dauerhafte Containerlösung für die Lebensmittelausgabe errichten zu können. "Aber der Termin ist nicht zu halten", räumt der Tafel-Vorsitzende Martin Heykants inzwischen ein.

Sei der Bundesverband der Tafeln wie berichtet entschieden hat, den Unterstützungsantrag aus Burscheid nicht zu bewilligen, ist dem Finanzierungskonzept eine entscheidende Stütze abhanden gekommen. Immerhin hatten die Burscheider maximal 20000 Euro von ihrem Dachverband erhofft. "Wir haben zwar Widerspruch eingelegt, aber das Geld ist erst einmal weg", sagt Heykants.

Trotzdem will sich der rührige Vorsitzende nicht entmutigen lassen. Denn andererseits sind über die Burscheid-Stiftung, die Leverkusener Otto-und-Lonny-Bayer-Stiftung sowie zahlreiche private Spenden bereits 15000 Euro zusammengekommen. "Darauf kann man aufbauen", glaubt Heykants. Dienstagabend hat er sich mit seinen Vorstandskollegen beraten, wie es weitergehen soll.

Eine Weichenstellung ist schon klar: Die Tafel wird die selbst gesetzte Frist hinausschieben. Statt Ende Juni ist jetzt vom dritten Quartal, möglicherweise gar erst vierten Quartal die Rede, wenn es um das Erreichen des Spendenziels geht. An Ideen, an wen man sich mit Bitte um Unterstützung noch wenden könnte, mangelt es jedenfalls nicht: "Es laufen noch 60Anträge an Unternehmen, Institutionen, Stiftungen und Privatpersonen", gibt Heykants einen Einblick in die Akquisitionsbemühungen des Vereins.

Eine derzeit noch vage Hoffnung der Tafel ruht auch noch auf dem Umzugstermin. Bisher gilt, dass die Tafel bis zum 1. Oktober aus dem Bahnhof ausgezogen sein will, der dann dem künftigen Jugendzentrum weichen soll. Der Beigeordnete Stefan Caplan hatte aber bereits auf der Jahreshauptversammlung der Tafel angedeutet, dass man den Verein nicht von heute auf morgen vor die Tür setzen werde, wenn bis dahin das neue Quartier noch nicht fertig sei. Möglicherweise besteht also noch ein zeitlicher Puffer. Parallel unterstützt die Stadt die Tafel weiter bei ihren Bemühungen, neue Geldquellen zu erschließen.

Nur eines kommt für Heykants nicht infrage: ein schrittweiser Bau der Containerlösung. "Das würde viel teurer, denn die Kosten für Kran und das Zusammenbauen würden dann mehrfach anfallen."