Café-Ideen für die Balkantrasse
Die alte Bahnmeisterei und das Bahnhäuschen in Kuckenberg haben Käufer gefunden.
Burscheid. Am Himmelfahrtstag, 29. Mai, soll auch das Leverkusener Teilstück der Balkantrasse eröffnet werden. Dann ist auf dem Radweg mit noch größerem Andrang aus der Nachbarstadt zu rechnen. Entlang der Burscheider Strecke zeichnen sich jetzt an zwei markanten Punkten zumindest auf längere Sicht attraktive Rastmöglichkeiten ab: am einstigen Bahnhäuschen in Kuckenberg und an der denkmalgeschützten alten Bahnmeisterei gegenüber dem neu entstehenden Jugendzentrum.
Noch machen die beiden maroden und verbarrikadierten Gebäude allerdings nicht wirklich einen attraktiven Eindruck. Eine Eröffnung noch in diesem Jahr ist daher auch unwahrscheinlich. Doch eine gastronomische Nutzung ist bereits auf den Weg gebracht. Für beide Objekte hat die Stadt eine entsprechende Bauvoranfrage gestellt. Sie sind inzwischen auch vom Kreis genehmigt worden. Und Kaufabschlüsse stehen kurz bevor.
In Kuckenberg ist die Stadt selbst Eigentümerin. Kaufinteressent ist hier Wim Schwanke, der schon das Café Knolle in Hilgen und das Café Knolle — Gleis 1 im Kiosk am Busbahnhof betreibt. „Der notarielle Kaufvertrag ist in Vorbereitung“, sagt Bürgermeister Stefan Caplan.
Schwanke will das Häuschen erhalten und um eine Toilette erweitern. „Ich werde dort nur Vorortverzehr anbieten und nichts zum Mitnehmen, damit die Balkantrasse nicht vermüllt wird.“ Wenn der Kauf, der sich nach seiner Aussage schon seit mehreren Monaten hinzieht, jetzt zügig abgewickelt wird, rechnet er mit einer Eröffnung im kommenden Jahr. Das Problem in Kuckenberg sind die vermutlich fehlenden Versorgungsleitungen.
Die alte Bahnmeisterei befindet sich noch im Eigentum der Bahn und wird von der Bahnflächenentwicklungsgesellschaft (BEG) NRW vermarktet. Auch hier soll es eine gastronomische Nutzung in Richtung Café geben. Und auch hier ist ein Kaufinteressent nach Angaben des zuständigen BEG-Mitarbeiters Christof Maisenhälder bereits gefunden.
„Das Gebäude soll nicht abgerissen werden und die Übergabe steht kurz bevor“, kündigt er an. Der Kaufvertrag werde „ohne Hürden“ aufgesetzt. „Dann müssen wir uns den Verkauf noch durch die Bahn absegnen lassen.“ Spätestens bis zur Sommerpause, „vielleicht auch früher“, soll der Eigentümerwechsel über die Bühne gehen.
Maisenhälder spricht von einem „symbolischen Preis“. Denn das Denkmal gammelt seit Jahren vor sich hin. Ein Gutachten hat die Herstellungskosten auf 300 000 Euro beziffert, „auch wenn das sicherlich der obere Rand ist. Das muss nicht alles umgesetzt werden.“
Ursprünglich hatte die Bahn das Gebäude der Stadt zum Kauf angeboten. Doch die wollte angesichts des Zustands und der Kosten nicht zugreifen. Im Gegenteil: Immer wieder gab es seitens der Stadt mahnende Hinweise an die Bahn, sie möge ihrer Verpflichtung als Eigentümerin nachkommen und das Denkmal sichern.
2007 meldete dann der Leverkusener Motorradclub „Outlaws“ Interesse an, der mittlerweile stattdessen im Colonia-Gewerbepark im Luisental untergekommen ist. Im April 2012 übernahm schließlich die BEG die Vermarktung.