Ausstellung Das alte und moderne Köln
Köln. · Stadtmuseum zeigt ab dem 24. August alte und neue Fotografien verschiedener Orte.
Ab dem 24. August zeigt das Kölnische Stadtmuseum zwei faszinierende Sonderausstellungen. Die Ausstellung „Köln am Rhein. Oder: Von Zeit zu Zeit“ (in Kooperation mit dem Rheinischen Bildarchiv) hält auf eindringliche Weise den Wandel Kölns seit den 1920er-Jahren fest. Der junge Karl Hugo Schmölz, später bekannter Architektur- und Werbefotograf, dokumentierte 1947 mit seiner Kamera das Köln der Nachkriegszeit. Hierbei orientierte er sich an früheren Aufnahmen, die er und sein Vater Hugo Schmölz 1924 bis 1942 angefertigt hatten – und fotografierte die Plätze, Gebäude und Straßen noch einmal vom gleichen Standpunkt aus. Eindrucksvoll hielt er so die Zerstörung der Stadt fest.
Moderne Fotografien
derselben Plätze
1994 kontrastierte das Kölnische Stadtmuseum diese Arbeiten mit aktuellen Fotografien der damaligen Plätze, die von Fotografen des Rheinischen Bildarchivs wieder aus möglichst demselben Blickwinkel aufgenommen worden waren. Aufnahmen aus dem Jahr 2018 erweitern diese Stadtporträts jetzt zu einzigartigen Quartetts, die einen ungewöhnlichen Vergleich des alten, des zerstörten und des modernen Kölns ermöglichen.
Auch die Ausstellung „Köln an der Seine. Der Pavillon der Stadt Köln auf der Pariser Weltausstellung 1937“ zeigt Fotografien von Hugo und Karl Hugo Schmölz. Im Sommer 1937, zwei Jahre vor Beginn des Zweiten Weltkriegs, gaben sich die Nationen auf der Pariser Weltausstellung noch einmal ein scheinbar friedliches Stelldichein. Im Schatten des gigantischen „Deutschen Hauses“: der Pavillon der Stadt Köln, die sich als einzige Stadt weltweit in Paris mit einem eigenen Auftritt präsentieren konnte.
Die Leichtigkeit des Kölner Pavillons – mit Sonnenterrasse auf der Seine – kontrastierte deutlich mit der pathetischen Strenge des „Deutschen Hauses“: Hier der brutale Auftritt des deutschen Faschismus, dort seine weinselige, gemütliche Variante. Während die Nazis insgeheim den Krieg längst vorbereiteten, beschworen die Kölner Veranstaltungen die deutsch-französische Verständigung.
Mit bislang unveröffentlichten Fotografien von Hugo und Karl Hugo Schmölz und vielen anderen hochkarätigen Exponaten, darunter zahlreiche Leihgaben, lässt „Köln an der Seine“ diese vergessene Episode der deutsch-französischen Geschichte lebendig werden. Gleichzeitig bietet die Ausstellung ein faszinierendes Panorama des Jahres 1937, das Heinrich Mann als „das eigentlich kritische Europas“ bezeichnete. Die Informationstexte finden sich in der Ausstellung sowohl in deutscher, als auch in französischer Sprache.
Die Ausstellungen werden durch ein vielfältiges Begleitprogramm ergänzt – mit abwechslungsreichen Führungsformaten, musikalischen Events und einer Podiumsdiskussion. Die App „Köln an Rhein und Seine“ für Kinder und Erwachsene bietet eine spannende interaktive Erweiterung des Ausstellungsrundgangs.Unter dem Hashtag #koelnvonzeitzuzeit haben Besucher zudem die Möglichkeit, mit ihren eigenen Erinnerungsbildern Teil der Ausstellung „Köln am Rhein“ zu werden. Der Eintrittspreis von fünf Euro, berechtigt zum Besuch beider Ausstellungen.