Daun & Cie. AG sucht Käufer für ehemaliges Thiel-Gelände
Das Textilunternehmen will Erschließung und Vermarktung nicht mehr aus Norddeutschland koordinieren.
Burscheid. Der Abriss der ehemaligen Textilfabrik endete nach einem Jahr im Oktober 2010 — und seither regt sich nichts mehr auf dem früheren Thiel-Gelände in Hilgen. Mal war von noch nicht abgeschlossenen Verhandlungen mit Anwohnern über die Erschließungsstraße die Rede. Dann hieß es, gesucht werde noch ein Bau- und Erschließungsträger. Erstmals äußert sich jetzt Uwe Stahmer, Vorstand der Daun & Cie. AG, zu dem Grundstück, das im Besitz seines Unternehmens ist.
„Ursprünglich wollten wir alles in eigener Regie machen, von der Erschließung bis zum Einzelverkauf der Parzellen“, sagt Stahmer. Inzwischen hat die Unternehmensspitze in Rastede nördlich von Oldenburg aber ihre Pläne geändert. „Die Entsorgungsmaßnahme war sehr komplex und wir gehen davon aus, dass auch die Erschließung komplex wird“, so der Vorstand. Das sei aus der Entfernung aber nicht einfach zu koordinieren.
Die neue Ideallösung für Daun & Cie.: Es findet sich ein Partner, der das Gelände im jetzigen Zustand kauft und dann Erschließung und Vermarktung übernimmt. Geplant sind bis zu 60 Einfamilien- und Doppelhausgrundstücke, dazu elf Reihenhaus-Parzellen und vier Mehrfamilienhäuser.
Alternativ wäre Daun & Cie. auch bereit, das Grundstück als eine Art Zwischenfinanzierung in ein Joint Venture mit einem Partner einzubringen und mit der Auszahlung bis zum Abschluss der Vermarktung zu warten. Für beide denkbaren Wege ist aber bisher noch keine Lösung in Sicht. Stahmer: „Es hat Gespräche gegeben, aber es gibt noch nichts, was ganz konkret wäre.“
Es gehe nicht darum, sich aus der Verantwortung zu stehlen. „Aber wir brauchen jemanden, der die Situation vor Ort besser kennt als wir und den Markt einschätzen kann.“ Daun & Cie. gehört zu Deutschlands größten Textilunternehmen.
Als Projektentwickler ist nach wie vor die Augsburger Artemis GmbH für den Grundstückseigentümer in Hilgen tätig. Bei Artemis bemüht man sich derweil in Abstimmung mit der Stadt, die noch offenen Grundstücksfragen für den Bau der Erschließungsstraße zu klären — ein Prozess, der sich jetzt schon mehrere Monate hinzieht.
Vorstand Stahmer sieht sein Unternehmen aber auch nicht unter Zeitdruck. „Das Gelände ist in seinem jetzigen Zustand abgesichert. Auf dem Immobilienmarkt braucht man Zeit und es darf keine Abhängigkeit geben. Beides trifft in Hilgen für uns zu.“