Der Ärger ebbt nicht ab

Ruf nach schnellen Lösungen wird von verschiedenen Seiten laut. Leichlinger CDU will das Erholungsgebiet neu planen.

Leichlingen. Bis zum 4. Juni fließt noch viel Wasser den Rhein runter, was alle auf den Plan ruft, die sich um die Diepentalsperre sorgen. Der Gesprächstermin im Sommer wird als viel zu spät angesehen. Weil die Talsperre trocken liegt, verenden Muscheln und Fische. Es stinkt faulig.

Im Dezember war der Wasserspiegel auf Wunsch der Bezirksregierung erheblich gesenkt worden. Der Grund: technische Sicherheitsmängel mit Blick auf ein Jahrhunderthochwasser.

Nicht nur die Leichlinger SPD-Fraktion will verstärkt darauf hinwirken, dass rasch eine Lösung gefunden wird. „Wir unterstützen Bürgermeister Ernst Müller in seinem Bestreben, die Beteiligten an einen Tisch zu bringen — schneller als dies von der Bezirksregierung geplant ist.“

Leichlingens Verwaltungschef bedauert die Situation, betont aber gleichzeitig, dass es sich ausschließlich um eine Angelegenheit zwischen der Familie Halbach — sie ist Besitzerin der Talsperre — und der Bezirksregierung handele. „Es kann nicht sein, dass jahrzehntelang mit der Talsperre verdient wird, und wenn es dann Geld kostet, soll die öffentliche Hand ran“, sagte Ernst Müller verärgert.

Gerade habe die Bezirksregierung Halbachs vorgeschlagen, ein Gutachten beizubringen, dass die Sicherheit des Dammes bestätigt. Müller: „Das ist doch schon mal ein erster Schritt. Dann kann wieder mehr Wasser eingelassen werden.“

Hilfe bei Landrat Hermann-Josef Tebroke sucht die Kreistagsfraktion Freie Wähler. Die Situation in Diepental sei nicht im Sinne des Konzeptes für Klimaschutz und Touristik. „Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, teilte Fraktionsvorsitzender Werner Conrad mit.

Einen Rundum-Antrag stellte nun die Leichlinger CDU-Fraktion. Das Naherholungsgebiet Diepental — ebenso das Murbachtal und das Gebiet um Haus Vorst — sollten überplant werden; mit dem Ziel, den Freizeit- und Erholungswert zu erhalten. Reiten, Angeln, Wandern und Walken sollen gefördert werden und die Stromgewinnung aus Wasserkraft wie bisher möglich sein.

Eine Welle des Zuspruchs löst die Talsperre in der Zwischenzeit auch auf Facebook aus. 3368Nutzer folgten bis Freitag der Initiative „Rettet die Diepentalsperre“. Für Montagabend, 19 Uhr, wird eine Kundgebung angekündigt.