Zukunft der Symphoniker scheint gesichert

Nach zähem Ringen zwischen Solingen und Remscheid sind Eckpunkte einer Konsolidierung vereinbart.

Bergisches Land. Im Gespräch um die Zukunft der Bergischen Symphonikern sind die Gesellschafter am Montagabend in einer viereinhalbstündigen, sehr kritischen und harten Sitzung weitergekommen: Die Solinger Delegation sprach anschließend von einem Durchbruch. Oberbürgermeister Norbert Feith erklärte, dass er das Orchester, wenn alles Besprochene unter Dach und Fach sei, noch mindestens zwei Jahrzehnte fortbestehen sehe.

Eine wichtige Grundlage dafür legen die Musiker, die eingewilligt haben, dass ein Haustarifvertrag verhandelt wird. Dadurch und durch die Verkleinerung des bergischen Orchesters auf 66 Stellen sowie weitere Einsparmöglichkeiten kann die Orchester-Gesellschaft konsolidiert werden.

In einem neuen Gesellschaftervertrag sollen langfristige Kündigungsfristen eingearbeitet werden. Das sei für die Remscheider wichtig und würde die angedrohte Klage überflüssig machen. In dem Vertrag sollen die Zuschüsse der beiden Städte, die dann nach wie vor den gleichen Anteil halten, festgeschrieben werden.

Um dennoch steigende Kosten zu decken, wollen die Beteiligten eine Orchester-Stiftung gründen, die an der Gesellschaft beteiligt wird, um das bürgerschaftliche Engagement zu fördern. Das sei, so Feith, anfangs sicher ein kleines Pflänzchen, das nicht überstrapaziert werden dürfe.

Entscheidend für den Durchbruch sei auch, dass die Teilnehmer einen gemeinsamen Weg sehen, dass die Stadt Remscheid ihr Haushaltsziel erreichen kann. Und für die Solinger sei entscheidend, dass die Remscheider ihre Skepsis aufgegeben haben, dass die Stadt Solingen ihre Anteile in die Beteiligungsgesellschaft (BSG) überführen kann. Für die nächsten Ausschüsse wollen beide Städte gemeinsam den Kommunalpolitikern die Ergebnisse vorlegen.

SPD, Grüne und FDP in Remscheid hatten beschlossen, bei den Orchesterzuschüssen 500 000 Euro jährlich einzusparen. Anfang März beschloss der Rat mit nur knapper Mehrheit, einen Feststellungsbeschluss gegen Solingen und die Bergischen Symphoniker vor Gericht zu erwirken. Darin sollte das Gericht prüfen, ob Remscheid verpflichtet ist, für die laufend steigenden Kosten einzustehen und ob es für Remscheid die Möglichkeit gibt, einseitig aus dem Vertrag auszusteigen. Aus Remscheid hieß es, dass man trotz der Klageandrohung die weiteren Gespräche nicht gefährden wollte. Würde Remscheid tatsächlich Klage einreichen und dann ab Januar 2014 keine Zuschüsse zahlen, müsste der Geschäftsführer der „Bergischen“ Insolvenz einreichen.