Symphoniker: Land stockt Hilfe auf
Zuschüsse steigen um 90 Prozent. Das gibt dem Bergischen Orchester mehr Sicherheit.
Remscheid/Solingen. Wenn das Land NRW von diesem Jahr an die Kulturförderung schrittweise aufstockt, profitieren auch die Bergischen Symphoniker. Bis zum Jahr 2022 wird für das Orchester der Städte Solingen und Remscheid eine Steigerung um 90 Prozent auf 456 000 Euro erreicht. Auch danach soll die Kulturförderung nach Angaben der NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) weiter wachsen.
Das kommt beim Orchester und den Politikern der beiden Städte gut an. Ein „wichtiges Stück Kultur“ erhalte mehr Planungssicherheit, heißt es von vielen Seiten. Die Symphoniker haben einen Gesamtetat von rund 4,5 Millionen Euro. Jede der beiden Städte muss pro Jahr 1,7 Millionen beisteuern, um den Fehlbedarf zu decken. In den vergangenen Jahren mussten die Musiker finanzielle Opfer bringen, außerdem haben sie die Zahl der Gastspiele erhöht, um die Einnahmen zu steigern. Derzeit erspielen sie auf diesem Weg ungefähr 800 000 Euro pro Jahr.
Dass die Landeszuschüsse jetzt anwachsen, sei ein „gutes Zeichen“, erklärte Remscheids Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz (SPD). Allerdings hätte er sich für dieses Jahr mehr als die vom Land beschlossenen zusätzlichen 69 000 Euro erhofft. Dass die Landeszuschüsse von bisher 240 000 Schritt für Schritt über 309 000 in diesem Jahr auf 456 000 Euro ansteigen, gebe dem Orchester und seinen Musikern aber eine Perspektive, die es verdient habe. Die Landeszuschüsse machen künftig rund zehn Prozent des Orchesteretats aus. Bisher sind es gut fünf Prozent.
Diese finanzielle Entwicklung passe zu der qualitativen, die die Symphoniker genommen hätten. Das Geld reiche aber auch künftig nicht aus, um den finanziellen Verzicht der Musiker — unter anderem auf Weihnachtsgeld — rückgängig zu machen.