Der Winter ist zurück: Stauflüchtlinge von der A 1 legen auch die B 51 lahm

Starker Schneefall sorgt für den zweiten Chaostag im Februar. Die Hilgener Baustelle verschlimmert alles noch.

Burscheid. Nein, der Winter ist noch nicht vorbei. Wer sich am Wochenende an blühenden Krokussen erfreut hatte und schon sicher war, den nahen Frühling zu spüren, rieb sich am Montagmorgen verwundert die Augen. Zwar hatte es Schneeankündigungen gegeben, aber in dieser Heftigkeit sorgte die Rückkehr des Winters dann doch für unliebsame Überraschungen.

Im Zentrum des morgendlichen Verkehrschaos standen einmal mehr die B 51 und der Ortsteil Hilgen. Nicht nur, dass sich wegen der Temperaturen um den Gefrierpunkt diesmal der Höhenunterschied gegenüber Burscheid in der Intensität des Schneefalls noch etwas deutlicher bemerkbar machte.

Weil auf der Autobahn 1 witterungsbedingt der Verkehr zwischenzeitlich fast komplett zum Erliegen kam und sich zwischen dem Kreuz Leverkusen und Wuppertal auf 25 Kilometer Länge staute, wichen viele Autofahrer auch wieder auf die B 51 aus — mit den bekannten Folgen. Wegen der Kanalbaustelle zwischen Hilgen-Dünweg und dem Raiffeisenplatz floss der Autoverkehr nicht ab, sondern hatte auch hier einen Rückstau bis weit über Kaltenherberg hinaus zur Folge.

Überrascht wurden auch die Räumdienste. „Eigentlich war Schneefall für höhere Lagen angekündigt worden“, sagt Janusz Milejski, Leiter des Baubetriebshofs. Über die Winterrufbereitschaft mussten die Mitarbeiter aus den Betten geklingelt werden. Nach 4 Uhr seien dann fünf Fahrzeuge, zwei Handkolonnen und ein Fremdunternehmer auf den kommunalen Straßen unterwegs gewesen.

Aber wie schon beim Chaostag Anfang Februar steckten später auch die Räumfahrzeuge wieder im Stau fest. Der festgefahrene Schneematsch bildete schnell eine rutschige Fahrbahnoberfläche, an der Lkws und auch manche Autofahrer scheiterten.

Die Buslinie 260 zwischen Remscheid und Köln stellte am Vormittag vorübergehend den Verkehr komplett ein. Auch bei den anderen Linien gab es zum Teil erhebliche Verspätungen oder Ausfälle. Glimpflicher verlief der Morgen beim Schulbusverkehr. „Wir haben die Kinder halbwegs pünktlich bringen können“, sagt Angelika Jörgens vom Busunternehmen Latzel. „Nur Dabringhausen war nicht machbar.“

Jörgens fragt sich allerdings, warum der Räumdienst nicht früher und schon vor dem Berufsverkehr eingesetzt hat. „Der Schneefall war doch angekündigt. Und als ich morgens um 5 Uhr losgefahren bin, war noch keine Hauptstraße geräumt.“

„Nicht der Wintereinbruch an sich, aber die Menge des Schnees hat uns überrascht“, räumt Dirk Langenberg ein, Betriebsdienstleiter des Landesbetriebs Straßenbau und zurzeit auch stellvertretend zuständig für die Straßenmeisterei in Burscheid. Das habe die Räumdienste zeitlich zurückgeworfen.

Außerdem gebe es eine grundsätzliche personelle Unterbesetzung. „Wir müssen derzeit zusätzlich noch Krankenstände verkraften. Uns fehlen an allen Ecken und Enden die Mitarbeiter.“