Die kleine „Villa Vogelsang“

Hans-Jürgen Pöpperling hat auf dem Balkon seiner Hilgener Wohnung ein ganz besonderes Vogelhaus gebaut.

Hilgen. Zunächst landet die Drossel auf der Brüstung, dann „erklimmt“ sie die vier Treppenstufen, holt sich ihr Futter im Inneren des Vogelhauses ab und fliegt durchs offene Fenster wieder davon. Das Vogelhaus auf dem Balkon von Hans-Jürgen Pöpperling ist kein normales. Die Futterstelle für das Federvieh ist sozusagen die „Villa Vogelsang“ unter den Vogelhäusern, wie der 59-Jährige sagt.

In akribischer Kleinarbeit hat der Bauarbeiter aus Hilgen ein kleines Meisterwerk zusammengebaut. Neben den Treppenstufen vor der Eingangstüre gibt es sogar ein Geländer, oben drüber hängt der Kopf eines Elches. Regenrinnen mit Abflussrohr, die Fenster im Dachgeschoss sind verglast und können von innen beleuchtet werden.

Für den optimalen „Fernsehempfang“ gibt es auf dem Dach eine Satellitenschüssel, auch einen Kamin hat Pöpperling integriert. „Man muss nur Ideen haben“, sagt er. „Gebastelt habe ich schon immer gerne. Auch meine Autos habe ich zum Beispiel immer selbst repariert.“

Die Idee zu dem besonderen Vogelhaus kam Pöpperling vor rund zwei Jahren: „Ich habe die vielen Vögel beobachtet, die hier in der Nachbarschaft unterwegs sind. Und dann hab ich einfach damit angefangen.“ In Serie möchte der leidenschaftliche Motorsport-Fan mit seinen kleinen Häuschen aber nicht gehen. „Für eine Nachbarin von gegenüber habe ich ein ähnliches Haus gebaut. Aber das war sozusagen eine Ausnahme.“

Das Häuschen auf seinem Balkon ist bei den Vögeln längst zum beliebten Landeplatz geworden. „Tauben, Spechte, sogar ein Eichhörnchen — die Tiere wissen, dass es hier etwas zu fressen gibt“, so Pöpperling. Beim Bau der „Villa Vogelsang“ war aber auch immer wieder Einfallsreichtum gefragt. „Die Satellitenschüssel zum Beispiel war einmal Teil einer Deckenleuchte“, sagt er.

Den Vorschlag von Nachbarn, für den Sommer noch eine kleine Terrasse anzubauen, hat Pöpperling aber nicht in die Tat umgesetzt. „Die Leute meinen sonst noch, ich wäre verrückt“, sagt er lachend. Rund 130 Euro an Material hat das Vogelhaus gekostet — dazu kamen zahlreiche Stunden Bastelarbeit. Hans-Jürgen Pöpperling greift nach dem Eimer mit dem Vogelfutter und füllt das Häuschen auf. Kaum ist er vom Balkon in sein Wohnzimmer gegangen, landet bereits der nächste Vogel auf dem Dach.