Die Regeln des Sports helfen auch bei den Regeln im Leben

Der Tischtennisclub Grün-Weiß betreut in 25 Themenbereichen zwei Jahre lang Kinder in der Freizeit und im Sport. Dabei geht es um mehr als ums Kicken und Ausflüge machen. Es geht um soziale Kompetenz.

Foto: Jürgen Heimann

Burscheid. Über den Sport zur sozialen Integration — der Gedanke ist nicht neu. Allein an ehrenamtlichen Kräften fehlt es oftmals, die sich einbringen, Projekte auf die Beine stellen und Kinder sowie Jugendliche — nachhaltig — mit auf die soziale Reise nehmen. Und natürlich fehlt es oftmals an Geld dafür.

Leader Bergisches Wasserland (siehe Kasten) mit Sitz an der Höhestraße in Burscheid hat nun erneut ein Projekt in Burscheid mit 48 000 Euro angeschoben, bei dem besonders die Dauer auffällt: Mit diesen Mitteln werden Kinder aus Burscheid zur Freizeitgestaltung im Bergischen Land eingeladen. Dabei werden bis Juni 2019 Kinder und Jugendliche an Ferienfreizeiten, Ausflügen und Veranstaltungen teilnehmen — kostenlos.

Hintergrund ist allerdings keineswegs, dass man den jungen Burscheidern helfen möchte, die Langeweile besser in den Griff zu bekommen. Ziel des Projektes ist die Förderung der Sozialkompetenz in den Bereichen Prävention, Aufklärung und Persönlichkeitsentwicklung sowie Inklusion und Integration. Sozial benachteilige Kinder stehen dabei im Mittelpunkt.

„Die Kinder sollen lernen, die Regeln bestimmter Sportarten zu verinnerlichen“, erklärt Projektleiter Bernhard Pautsch vom Tischtennisclub Grün-Weiß Burscheid. Ziel sei dabei auch, sich körperlich näher zu kommen, „ohne dass es rechts und links etwas auf die Backen gibt“, spitzt der TTC-Trainer die Idee zu. Prädestiniert hierfür natürlich die Fußball AG immer donnerstags von 13 bis 15 Uhr in der Karl-Zimmer-Halle.

Der Verein wird die 25 Aktionen organisieren. Im Zeitraum von zwei Schuljahren werden diese Themen erarbeitet: Sport AG, Teamprojekte, Energiewirtschaft, Holzwirtschaft, Wasserwirtschaft, Naturerlebnis, Freizeitgestaltung, Sportvereine in Burscheid. Stattfinden sollen die Einzelprojekte in der Montanusschule, im Freilichtmuseum Lindlar, im Steinbruch Leppe, an den Talsperren Sengbach und Dhünn, im Naturpark Waldbröl und in der Holzwirtschaft Odenthal.

Für viele internationale Kinder gehe es auch darum, überhaupt zu lernen, welche Sportarten es gibt, welche Schläger, welche Bälle. Anleitung hierfür bietet die Spielsport AG immer montags von 13 bis 14 Uhr ebenfalls in der Karl-Zimmer-Halle. Doch es geht auch raus in die Natur, in das Schwimmbad, in einen Steinbruch, in einen Erlebnispark. Im kommenden Jahr werden die Kinder auch an einem Teamprojekt Zirkus teilnehmen und dort lernen können, dass jedes Kind ein Talent hat und dafür am Ende Applaus bekommen kann.