Dorfladen-Idee trifft auf Kiosk-Beschluss

Stadt will Kioskpläne in Hilgen ruhen lassen, bis Quartiersprojekt genauer geprüft ist.

Dorfladen-Idee trifft auf Kiosk-Beschluss
Foto: Doro Siewert

Burscheid. Im vergangenen September hatte der Stadtentwicklungsausschuss eine kurze öffentliche Auseinandersetzung um den Bau eines Kiosks auf dem umgestalteten Raiffeisenplatz mit einem einstimmigen Beschluss dafür schnell wieder beendet. Und vor einem Monat folgte schon der Aufruf der Stadt, sich als Pächter zu bewerben. Doch jetzt will die Verwaltung die Pläne zumindest vorübergehend auf Eis legen.

Der Grund liegt in einem der Projekte, die im Zuge der Quartiersentwicklung Hilgen verfolgt werden. Es geht um das „Dorv-Zentrum“ — kein Schreibfehler, sondern die etwas gedrechselte Abkürzung für „Dienstleistung und Ortsnahe Rundum-Versorgung“.

Dahinter verbirgt sich die Idee eines Dorfladens, der auch Kommunikationsort ist und möglicherweise weitere Dienstleistungen anbietet. Für die Konzeptentwicklung gibt es Fördergelder. Der Laden könnte später ehrenamtlich, durch einen Verein oder eine Genossenschaft getragen werden.

Eine Idee, die nicht nur in Burscheid, sondern auch an anderen Stellen verfolgt wird und dort teilweise schon fortgeschritten ist. In Hilgen, so hat es eine erste Ortsbegehung ergeben, kommt eigentlich nur die Umgebung des Raiffeisenplatzes als Standort für ein solches gemeinnütziges Projekt infrage — wegen seiner zentralen Lage und wegen der vorhandenen Parkplätze.

Aber ein Kiosk und ein Dorfladen nebeneinander seien nicht sinnvoll, so die Stadt. Voraussichtlich im dritten Quartal dieses Jahres soll eine Wirtschaftlichkeitsberechnung zu einem Hilgener „Dorv-Zentrum“ vorliegen. Dann ist klarer, ob eine Umsetzung im Ortsteil überhaupt denkbar ist oder nicht und welches Betreibermodell sinnvoll wäre. Zumindest so lange will man im Rathaus die Kioskfrage nicht weiter vorantreiben — aus Sicht von Bürgermeister Stefan Caplan kein Problem, da die Umgestaltung des Raiffeisenplatzes bis dahin ohnehin noch nicht abgeschlossen sei.

Ein entsprechender Beschlussvorschlag liegt jetzt dem Stadtentwicklungsausschuss vor. Er befindet darüber in seiner nächsten Sitzung am kommenden Dienstag.