Integrationsrat: Flüchtlingsheim ist unumgänglich

Aber Forderung nach mehr Personal für Integrationsmaßnahmen, um eine Ghettobildung im Luisental zu verhindern.

Integrationsrat: Flüchtlingsheim ist unumgänglich
Foto: privat

Burscheid. Als sich Mitte Februar rund 20 Anwohner des Luisentals auf Einladung von Stefan Vehlewald im Café an der Kirche trafen, um über Schritte gegen das geplante Flüchtlingsheim zu beraten, saß auch Manuel Machado mit am Tisch. Der Vorsitzende des Burscheider Intergrationsrats und gebürtige Portugiese war mit zu dem Treffen eingeladen worden. Doch während Vehlewald mittlerweile wie berichtet beim Verwaltungsgericht Köln Klage gegen die Genehmigung der Bauvoranfrage eingereicht hat, hat sich der Integrationsrat jetzt grundsätzlich für das schon beschlossene Bauvorhaben ausgesprochen.

„Die Verwaltung ist natürlich in der Pflicht, alle nach Burscheid zugewiesenen Flüchtlinge kurzfristig mit Wohnraum zu versorgen. Das ist jedoch allein mit der Anmietung von Privatwohnungen nicht möglich. Daher ist der Bau einer weiteren Sammelunterkunft zwar nicht ideal, aber aus unserer Sicht unumgänglich“, äußert sich Machado in einer am Dienstag verbreiteten Erklärung des Integrationsrates. Allerdings müssten flankierend auch die Ressourcen für die Betreuung und Integration der Flüchtlinge aufgestockt werden, „damit eine Ghettobildung am Standort Luisental vermieden werden kann“.

Denn grundsätzlich sieht der Integrationsrat den Neubau einer Flüchtlingsunterkunft für 84 Personen „mit gemischten Gefühlen“: auf der einen Seite die Notwendigkeit, die Menschen unterzubringen. „Andererseits wird auch der steigende Bedarf an Integrationsmaßnahmen gesehen, den die Einrichtung einer Unterkunft dieser Größe mit sich bringen wird“, heißt es in der Erklärung.

Der Integrationsrat reagiert damit nach eigener Aussage auf mehrere Anfragen, wie er zu dem geplanten Neubau stehe. In der Stellungnahme lobt er die Verwaltung dafür, dass sie „mit der Einrichtung von neuen Stellen im Bereich Flüchtlingsbetreuung und bei der Unterstützung ehrenamtlichen Engagements bereits viel getan hat“. Diese Bemühungen müssten nun verstärkt und weiter ausgebaut werden. „Mit den zunehmenden Flüchtlingszahlen wird auch zusätzliches Personal erforderlich sein, um weiterhin ein gutes Zusammenleben in unserer Stadt zu ermöglichen.“