Stadtmusikanten in der Musikstadt

Erzählkonzert unter Beteiligung von Gesamt- und Realschülern.

Foto: Doro Siewert

Burscheid. Je jünger das Publikum ist, umso unruhiger ist es. Die Mädchen wollen lieber mit der Sitznachbarin quatschen und die Jungs herumtollen. Beim Erzählkonzert am Freitag in der Friedrich-Goetze-Hauptschule war es aber anders. Die Kindergarten- und Grundschulkinder im Publikum lauschten gespannt und beobachteten das Geschehen auf der Bühne.

Hier hatte Christa Engstenberg-Mannes das Sagen. Als Kunstlehrerin der evangelischen Realschule hatte sie natürlich die nötige Erfahrung. Seit drei Jahren leitet sie nun die Erzählkonzerte, die viermal im Jahr stattfinden. Gestern interpretierte sie gemeinsam mit Schülern der Realschule und der Johannes-Löh-Gesamtschule das Märchen „Bremer Stadtmusikanten“ der Brüder Grimm neu.

Statt nach Bremen zog es Kuh, Esel, Hund und Katze nach Burscheid. Einer Stadt, von der die Tiere viel Positives gehört hatten. Davon erzählten die Schüler mit Worten, Bildern und szenischem Spiel. So gestalteten Realschüler das Bühnenbild und die Masken.

Thamia-Kiara Späder und Janik Kauran waren zwei der Künstler. „Das Malen hat länger gedauert als geplant“, erzählte Thamia-Kiara Späder (13), die das Konzert von der Tribüne aus verfolgte. „Es war nicht einfach“, bestätigte Janik Kauran (12).

Jeder aus dem Kunstkurs steuerte so für die Veranstaltung drei Bilder bei, die auf die Leinwand projiziert wurden. Nach getaner Arbeit konnten sich die Realschüler zurücklehnen. Anders sah es für die teilnehmenden Gesamtschüler aus. Sie tanzten und hüpften auf der Bühne. Wie bei jedem Erzählkonzert war auch Martin Erdmann wieder mit von der Partie. Er dirigierte die Bläserklasse der Gesamtschule.

Immer wieder zu hören waren da die Zwischenrufe von Christa Engstenberg-Mannes. „Macht mal komische Geräusche“, forderte sie das Publikum auf. Dieser Bitte kamen die Kinder nur zu gern nach. Hauptschüler, die auf dem Weg in den Unterricht waren, blieben irritiert stehen.

Bisher fanden die Erzählkonzerte nämlich immer am Wochenende statt. Dieses Mal war es anders, erklärte Stadtsprecherin Renate Bergfelder-Weiss — und lobte den Einsatz von Christa Engstenberg-Mannes. „Sie ist eine sehr engagierte Frau.“ Engagement allein reicht aber nicht aus. Projekte wie das Erzählkonzert müssen auch finanziert werden. Die nötigen Mittel, beispielsweise für die Materialien, kommen von der Burscheid-Stiftung. Außerdem bekommen die Teilnehmer eine kleine Aufwandsentschädigung.