„Tourismus ist eine wirtschaftliche Größe“

Neue Burscheider Tourismusbeauftragte und ihr Vorgänger beim Bergischen Tourismustag.

Foto: Jennifer Preuß

Rhein.-Berg. Kreis. Es war der erste Einsatz für Diana Papierz. Als neue Tourismusbeauftragte der Stadt Burscheid warb sie am Mittwoch beim „Bergischen Tourismustag“ in Bergisch Gladbach für die Vorzüge der Kleinstadt. „Wir wollen zeigen, was Burscheid zu bieten hat, und schauen, wie wir kooperieren können“, sagte Siegfried Kempf, der seine Nachfolgerin vor Ort unterstützte.

Aus langjähriger Erfahrung kennt er den hiesigen Tourismusmarkt genau. Zum Klientel gehören vor allem Tagestouristen, die einen Nachmittag in Burscheid verbringen. „Radfahren geht klasse. Wir haben ein tolles Schwimmbad und zertifizierte Wanderwege“, sagte er. „So etwas muss man in den Vordergrund stellen.“

Alleine könne die Stadt das nicht schaffen. Wichtig sei die Kooperation mit anderen Kommunen, beispielsweise im Rahmen der Naturarena Bergisches Land. „Wir müssen unsere Natur gemeinsam vermarkten. Tourismus ist eine wirtschaftliche Größe. Alle Kommunen haben sich die Mitarbeit auf die Fahne geschrieben“, so Kempf weiter. Denkbar wäre, gemeinsame Wochenendpakete anzubieten, in denen beispielsweise ein Besuch des Vitalbads und der Lambertsmühle eingeschlossen sind.

Diana Papierz wollte sich vor allem inspirieren lassen — und bei der Messe über die Stadtgrenze schauen. 21 Kommunen aus dem Rheinisch-Bergischen und dem Oberbergischen Kreis nahmen teil. Als Besucher waren vor allem Touristiker eingeladen. Womöglich finden sich Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Anbietern, mutmaßte Diana Papierz.

Darum ging es auch auf politischer Ebene. Während des Bergischen Tourismustages zogen sich die Bürgermeister der beiden Kreise zum Gespräch zurück, um gemeinsame Projekte zu besprechen. Es ging unter anderem darum, das Wandern barrierefreier zu gestalten, um so die hiesigen Wanderwege aufzuwerten.

Über die Naturarena Bergisch Land sind bereits mehr Parkbänke mit Seitenlehne, seniorengerechte Radwege, behindertengerechte Trockentoiletten an Spazierwegen, E-Bike-Service, Radrouten mit ÖPNV-Radservice, Handläufe an schwierigen Stellen oder Steilstücken und eine geeignete Beschilderung im Gespräch. Auch sollen die Flyer und Broschüren der Naturarena mit einer größeren Schrift neu aufgelegt werden.

Das Projektvolumen umfasst 2,5 Millionen Euro für Planung, Verwaltung und Infrastruktur. Zwei Millionen davon sollen aus dem Projekt „Erlebnis NRW — Tourismus stärken“ kommen. Allerdings stehen für den Oberbergischen und Rheinisch-Bergischen Kreis Kosten von 500 000 Euro im Raum, die je zur Hälfte zu tragen sind. Auch entstehen Folgekosten für die Unterhaltung.

Der Tourismus sei wichtiger denn je, betonte Hermann-Josef Tebroke, Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, in seiner Eröffnungsrede. „Wir müssen als Tourismusregion zusammenstehen. Wir können Erfolge vorweisen, was die Übernachtungszahlen angeht“, sagte er. „Es ist wichtig, dass wir jetzt dranbleiben und uns weiterentwickeln.“