Ehrung: Wandheizung in Denkmal ist preiswürdig

Jürgen Rüttgers hat Bernd Kauermann am Mittwoch den Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege verliehen.

Burscheid. Dass er unter den Preisträgern sein würde, wusste der Burscheider Handwerksmeister Bernd Kauermann schon, als er Mittwoch Nachmittag ins Schlösschen des Regierungspräsidenten nach Düsseldorf aufbrach. Aber erst im Rahmen der Feierstunde mit Ministerpräsident Jürgen Rüttgers erfuhr der 40-Jährige, dass es gleich der 1. Preis des diesjährigen Bundespreises für Handwerk in der Denkmalpflege geworden ist.

Jährlich erfolgt die Ausschreibung des Bundespreises in zwei Bundesländern, diesmal in NRW und Brandenburg. Der 1.Preis in NRW wurde in diesem Jahr für das Fachwerkhaus Hülstrung 49 in Leichlingen vergeben, an dessen aufwendiger Sanierung Kauermann beteiligt war. Das Preisgeld geht an die Eigentümer, aber die beteiligten Handwerker dürfen sich über je eine Ehrenurkunde freuen, die sie als Bundespreisträger in ihrem jeweiligen Gewerk würdigt.

Das schon fast verlorene Gebäude in Leichlingen stellte sich nach dem Kauf als ältestes Fachwerkhaus im Kreisgebiet heraus. Die neuen Eigentümer retteten es vor dem Untergang. Kauermann übernahm die Sanitär- und Heizungsarbeiten. "Das Besondere ist die Wandheizung im Lehmputz", sagt er. Anderthalb Kilometer Rohre wurden verlegt. "Und man sieht nichts." Eine Fußbodenheizung wäre wegen der Holzböden problematisch geworden.

Kauermann übernahm auch den Einbau gebrauchter Badmaterialien, die über einen spezialisierten Baustoffhändler bezogen wurden. So wurde zum Beispiel eine alte Blaubasalt-Brausetasse mit einer modernen Glasduschkabine kombiniert.

Seit 1996 hat Kauermann seinen eigenen Betrieb in Massiefen und wohnt auch im ältesten Haus des Ortsteils, aber die Firmentradition geht bis auf den Urgroßvater und das Jahr 1911 zurück. "Und seit dem Ende der 70er Jahre war mein Vater in Bergisch Neukirchen schon mit Sanierungen von Fachwerkhäusern beschäftigt." Sohn Bernd befasst sich auch intensiv mit alternativen Energien.

Der Preis, den er Mittwoch erhielt, wird gemeinsam von der Deutschen Stiftung Denkmalpflege und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks vergeben. "Damit ist er der einzige Denkmalpreis, der auch die handwerklichen Leistungen würdigt", sagt Ursula Schirmer, Pressesprecherin der Stiftung. Allein in NRW wurden 34 Projekte vorgeschlagen, zehn von der Jury besucht und drei schließlich ausgezeichnet.

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