Ein Gauck-Autogramm und viele interessante Gespräche
Silke Riemscheid und Barbara Schaaf sind von ihrer Berlinreise begeistert.
Burscheid. Wozu Leibwächter doch alles gut sein können. Als Silke Riemscheid beim Bürgerfest im Berliner Schloss Bellevue zu Joachim Gauck durchdringt und ihm das Jubiläumsheft und eine CD des Orchestervereins Hilgen (OVH) überreicht, hält der Personenschutz des Bundespräsidenten das besondere Ereignis im Bild fest.
„Bei der Vielzahl der Menschen hatte ich gar nicht erwartet, mit Herrn Gauck ein Gespräch führen zu können“, blickt Riemscheid begeistert zurück. Von der Musikstadt des Bergischen Landes habe sie ihm erzählt — und gleich nachgeschoben, dass der OVH sicher gerne mal für ihn spielen würde. Seitdem kursiert innerhalb des Orchesters schon der augenzwinkernde Slogan: „OVH goes Bellevue“.
Ob dieser Traum eines Tages in Erfüllung geht, ist ungewiss. Gewiss dagegen, dass der Tag im Berliner Amtssitz für Riemscheid und die zweite eingeladene Burscheiderin Barbara Schaaf ein unvergessliches Erlebnis wurde. „Das Bürgerfest war eine wirklich tolle Veranstaltung mit einer super Stimmung“, erzählt Riemscheid.
Unter den tausenden ehrenamtlich engagierten Menschen aus der gesamten Republik befanden sich auch viele Prominente. Frank Zander hat sie entdeckt und die frühere First Lady im Schloss Bellevue, Christina Rau. Mit dem bei der Fernsehshow „Wetten dass?“ 2010 schwer verunglückten Schauspielstudenten Samuel Koch hat Riemscheid sich auch einen Moment unterhalten. Und wie viele der Gäste von Herzen gelacht, als ZDF-Moderatorin Barbara Hahlweg ihre Moderationskollegin Dunja Hayali als Dunja Rajter vorstellte.
Zu einer persönlichen Begegnung mit dem Bundespräsidenten kam es für Barbara Schaaf (64) zwar nicht. Aber mit dem Aufenthalt in Berlin, den sie gleich zu einer ganzen Woche verlängerte, verbindet sie ebenfalls „nur die schönsten und besten Erinnerungen“ — vor allem wegen der vielen Kontakte und Gespräche, die sich während des Bürgerfestes ergaben.
Sie waren nicht nur dem Zufall überlassen. So konnte man sich an Tischen zusammenfinden, die unter einem bestimmten Motto aus der Fülle ehrenamtlichen Engagements standen. Schaaf blieb beispielsweise an einer Runde hängen, die sich mit der Frage befasste: „Soll Ehrenamt Spaß machen?“
Sie hat die Frage längst mit Ja beantwortet: „Sonst würde es doch keiner machen.“ Für sich selbst könne sie sagen, dass sie mit ihrem Einsatz da angekommen sei, „wo ich hingehöre“.
Im Berufsleben habe sie immer getan, was andere von ihr erwartet hätten. Dann kam eine gesundheitliche Zäsur und vor elf Jahren der Beginn ihrer Aufbauarbeit im Seniorenbereich der katholischen Gemeinde. Erst der Seniorenkreis in Hilgen, später auch der Mittagstisch für Senioren sind ihr als wöchentliche Termine längst ans Herz gewachsen. Am Mittwoch hat sie nach ihrer Rückkehr aus Berlin gleich wieder in einer Runde von 34 Senioren gegessen und erzählt.
Ungeklärt ist weiter, wem die beiden Burscheiderinnen ihre Einladung nach Berlin verdanken. Damit waren sie aber nicht die Einzigen, wie Barbara Schaaf schnell bemerkte: „Ganz viele Leute haben rumgerätselt.“