Standort Polizeiwache: Entscheidung im Frühjahr
Die Kreispolizeibehörde bereitet jetzt die Ausschreibung vor.
Rhein.-Berg. Kreis. Gut drei Jahre ist es inzwischen her, dass die Pläne für eine neue zentrale Polizeiwache im Nordkreis vorgestellt wurden. Danach war lange Ruhe im Schacht. Jetzt scheint die Phase der Stagnation überwunden.
Die Kreispolizeibehörde hat grünes Licht für das Vergabeverfahren bekommen. In der Folge kann nun in Bergisch Gladbach die öffentliche Ausschreibung vorbereitet werden.
Auf diese Ausschreibung können sich dann Investoren bewerben. An den Rahmenbedingungen hat sich nichts geändert. Gesucht wird ein Standort im Bereich Burscheid-Hilgen oder Wermelskirchen-Neuenhaus. Dafür sollen die bisherigen Wachen in Leichlingen und Wermelskirchen aufgegeben werden.
In dem neuen Gebäude sollen gut 70 Mitarbeiter von Wache, Kriminalkommissariat und Verkehrskommissariat unterkommen. Der Investor baut neu oder saniert eine vorhandene Immobilie und vermietet das Gebäude anschließend an die Polizei.
Dass die gesamte Planung so lange in der Luft hing, hat damit zu tun, dass der Landesrechnungshof das bisherige Vergabeverfahren des landeseigenen Bau- und Liegenschaftenbetriebs (BLB) moniert hatte. Später war noch zu klären, ob der BLB die Planung übernimmt oder der Kreispolizeibehörde überlässt. Seit Oktober 2012 ist klar: Bergisch Gladbach darf die Sache selbst in die Hand nehmen.
„Nachdem der BLB abgewunken hatte, musste unsere Behörde zunächst eine externe Mitkostenschätzung in Auftrag geben“, sagt Polizeidirektor Manfred Frorath. Sie sollte ergeben, welche Mietzahlungen angesichts des Raumprogramms und der Investitionskosten zu erwarten sind.
Das Ergebnis der Mietkostenschätzung wurde anschließend auf Landesebene geprüft. Sowohl Innen- als auch Finanzminsterium haben inzwischen signalisiert, dass auf dieser Basis nun endlich das Vergabeverfahren in die Wege geleitet werden kann. Die entsprechende Verfügung erreichte die Kreispolizei am vergangenen Donnerstag.
„Wir hoffen jetzt, dass wir die Ausschreibung noch in diesem Jahr veröffentlichen können“, sagt Frorath. Mit der Vergabe und damit auch der Entscheidung über den genauen Standort rechnet die Polizei aber nicht vor dem Frühjahr 2014. Die beteiligten Bürgermeister Stefan Caplan (Burscheid), Eric Weik (Wermelskirchen) und Ernst Müller (Leichlingen) sind inzwischen von Landrat Hermann-Josef Tebroke über den Verfahrensstand informiert worden.
Die Entscheidung für eines der vorgelegten Angebote trifft im Übrigen auch die Behörde selbst — „natürlich anhand einer Liste nachprüfbarer Kriterien“, so Frorath. Zu den erwarteten Baukosten kann er nichts sagen. Das sei Sache des Investors, da die Behörde nur als Mieter in Erscheinung trete.
Bei der Hauptwache in der Kreisstadt ist der BLB Vermieter, bei der Wache Overath/Rösrath dagegen ein privater Investor. Die 1983 bzw. 1973 bezogenen Wachen in Wermelskirchen und Leichlingen sollen aufgegeben werden, weil sie nicht mehr den aktuellen Anforderungen entsprechen. Steht die neue Wache, wäre die Zahl der Polizeistandorte damit kreisweit von vier auf drei reduziert.