Ein Sommerurlaub mit Abba

Vom 10. Oktober bis zum 18. November kommt „Mamma Mia“ als deutschsprachige Inszenierung in den Kölner Musical Dome.

Ein Sommerurlaub mit Abba
Foto: Eppinger

Köln/München. Als die schwedische Band Abba im April 1974 im britischen Küstenort Brighton beim Grand Prix antrat, kannte hierzulande niemand das skandinavische Quartett. Nur einer hat sofort das Gefühl, dass aus Agnetha, Anni-Fried, Björn und Benny eine der erfolgreichsten Gruppen rund um den Globus werden könnte. Es war der Bravo-Fotograf Wolfgang „Bubi“ Heilemann.

Ein Sommerurlaub mit Abba
Foto: Matzen/Stage

„Ich war bei den Proben, die ewig gehen und ziemlich langweilig sind. Schließlich bin ich sogar eingeschlafen. Aufgewacht bin ich genau in dem Moment, in dem Abba auf die Bühne kamen. Die haben richtig auf die Pauke gehauen. Das Pech war nur, dass ich die Schweden als einzige Teilnehmer nicht fotografiert hat. Und so bin ich zum Seitenausgang gerannt und habe sie gerade noch erwischt. Björn kannte die deutsche Bravo und so hatte ich noch mein Foto“, erinnert sich Heilemann.

Der Band sagt der deutsche Fotograf den Sieg beim Grand Prix voraus, was die vier nicht glauben wollen. „Wir haben um eine Flasche Champagner gewettet. Später beim Siegerfoto haben die vier mich wohl als bemerkt und in meine Kamera geguckt. Später habe ich es geschafft, zu kleinen, exklusiven Siegerparty mit reichlich Schampus zu kommen. Am Tag darauf gab es dann Fotos am Strand.“

Viele Jahre hat Bubi Heilemann Abba als „Haus- und Hoffotograf“ begleitet und die bekanntesten Bilder mit der Band gemacht. „Meist habe ich die Klamotten, den Hintergrund und die Requisiten gestellt. Dazu gehörten auch die vier Buchstaben des Bandnamens im Großformat. Benny hat aber sein B falsch herum gehalten und ich habe es in der kurzen Pause von Ilja Richters Fernsehshow ‘Disco’ gar nicht gemerkt. Später wurde daraus das weltweite Logo der Band“, sagt der Fotograf und freut sich über die Legende, dass er das Logo erfunden habe. Berühmtheit erlangte auch das Foto, auf dem sich Abba nackt und nur in einige Bahnen Alufolie präsentiert.

Der Kontakt zur Band ist nie ganz abgebrochen. Immer wieder trifft er die Musiker. „Wann sie öffentlich auftreten, weiß man aber nie, das ist fast so wie beim schwedischen Königshaus. Sie haben auch eine strenge Managerin, deren Lieblingswort ist ‘Nein’. Benny habe ich zum Beispiel bei der Premiere von Mamma Mia in Hamburg getroffen. Das war eine sehr freudige Begrüßung.“ Später trifft er auch Björn und Frieda in Stuttgart. „Da habe ich mich extra in die zweite Reihe gestellt, entdeckt habe die beiden mich aber trotzdem sofort.“

Das Musical „Mamma Mia“ begeistert den Fotografen, der auch Musiklegenden wie die Beatles oder Bob Marley vor der Kamera hatte, nach wie vor. In München sieht er das Stück bereits zum dritten Mal. Es ist das einzige von Abba offiziell autorisierte Musical mit den großen Hits der Band. Vom 10. Oktober bis zum 18. November ist es zu Gast im Kölner Musical Dome. Dort gibt es die komplett deutschsprachige Inszenierung in der Übersetzung von Michael Kunze und Ruth Deny.

Gezeigt wurde das Stück mit seinen 22 Hits von „Dancing Queen“ über „Super Trouper“ bis „Chiquitita“ bereits weltweit 60 Millionen Menschen in 440 Städten. Bereits 1994 gab es die Idee dazu. Erzählt wird die Geschichte von Donna und ihrer Tochter Sophie. Beide wohnen auf einer Mittelmeerinsel. Vor der Hochzeit Sophies, will diese endlich wissen, wer ihr Vater ist, und lädt drei potenzielle Kandidaten ein. Diese treffen auf Donna beste Freundinnen, Tanja und Rosie. Und das Chaos nimmt seinen Lauf.

„Ich bin mit Abba groß geworden. Zu meinen Lieblingshits gehört ‘Take a Chance on me“, damit geht auch mein Putztag deutlich leichter von der Hand“, sagt Barbara Raunegger, die in der aktuellen Inszenierung seit der Premiere in Hamburg die Rosie spielt. Auch die jüngeren Ensemblemitglieder lieben Abba. „Eine Kollegin ist Mitte 20 und ist mit dem Musical groß geworden. Mit 14 hat sie es zum ersten Mal gesehen. Jetzt sagt sie, dass sie mitten in ihrem Traum steht“, freut sich Rosalie de Jongs, die in München die Rolle der Donna übernommen hat.

Den künftigen Spielort kennt die Belgierin Betty Vermeulen, die in der Rolle von Tanja auf der Bühne, sehr gut. „Ich war mit ‘Elisabeth’ und ‘Die Schöne und das Biest’ in Köln. Ich habe 2011 drei Monate im belgischen Viertel gewohnt, das war sehr schön. Jetzt freue mich sehr auf Köln, nur vor dem Karnevalsauftakt am Elften im Elften habe ich etwas Angst“, erklärt Vermeulen.

Raunegger weiß schon, wo sie jetzt wohnen wird: „Das ist eine Wohnung im Eigelstein beim Savoy Hotel, dort liegt mein Zuhause im vierten Stock. Einen Aufzug gibt es nicht. Wenn es einen netten jungen Mann gibt, der mir mit den Koffern helfen möchte, würde ich mich freuen. Da kann Köln schon mal für Mamma Mia trainieren“, sagt die Österreicherin schmunzelnd.

Service: Tickets gibt es unter Tel. 01806/101011 (20 Cent/Minute aus dem Festnetz) oder online unter:

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