Eine Stadt im kulturellen Ausnahmezustand

Rund 20 000 Kunstliebhaber kommen zur Museumsnacht. Einzelne Häuser verbuchen sogar Besucherrekorde.

Foto: Taimas Ahangari

Köln. Erneut strömten in der Museumsnacht am Samstag rund 20 000 Nachtschwärmer, Kunst- und Kulturbegeisterte durch die Nacht. 44 Stationen — darunter die großen Museen, Atelierhäuser, Offspaces und Kunstinitiativen — öffneten ihre Türen und zeigten insgesamt über 40 Ausstellungen und mehr als 200 Einzelveranstaltungen. Das Angebot war dabei kaum an Vielfalt zu überbieten: Von Taschenlampenführungen durchs Museum über Live-Konzerte in römischen Gemäuern bis hin zum beleuchteten Weinberg im Weinmuseum sorgte die Museumsnacht für viele besondere Momente und überraschende Einblicke.

Ob Orchesterkonzert im Ausstellungssaal, prominent besetzte Lesungen oder Projektionen in der Cäcilienkirche des Museum Schnütgen — die Besucher konnten sich auf Entdeckungsreise durch die Kölner Kunst- und Kulturlandschaft begeben und ein Highlight nach dem nächsten erleben. Gleich mehrfach sorgten Sonderausstellungen und das Begleitprogramm für Besucherrekorde in einzelnen Häusern.

Im Wallraf-Richartz Museum zog die aktuelle „Tintoretto — A Star was born“-Schau mehrere tausend Besucher in den Bann. Fast ebenso viele zog es bei ausgebuchten Führungen zur Ausstellung „Im Spielrausch“ ins Makk, wo exklusiv in der Museumsnacht eine Video-Gameslounge zum Zocken auf alten Röhrenbildschirmen einlud. Auf der anderen Rheinseite begeisterte eine unterirdische Station die Besucher: Der Atombunker Kalk bot Einblicke in die Zeit des Kalten Krieges und enthüllte dabei erstaunliche Fakten. Gerade in der Museumsnacht lohnt sich auch ein Blick abseits der Pfade. So freuten sich auch kleinere oder weniger bekannte Stationen wie das Cöln Comic Haus, das Quartier am Hafen oder die ecosign über rege Besucherströme.

Zum absoluten Abschluss-Highlight lockte eine Party im Museum Ludwig: Hier luden Live-Acts und DJ-Größen des Kölner Eletroniklabels Kompakt zur Aftershowparty bis in die frühen Morgenstunden ein.