Einzelhandel: Neuer Besitzer für das Lindencenter
Die BelMo Invest GmbH stellt Investitionen in Aussicht. Für Burscheid ist eine eigene Gesellschaft gegründet worden.
Burscheid. Die lange Hängepartie für die Mieter im Lindencenter und der dazugehörigen Passage ist vorbei. Die BelMo Invest GmbH mit Sitz in Monheim hat insgesamt 14 Objekte überwiegend in Nordrhein-Westfalen aus der Insolvenzmasse des niederländischen Fonds „Deutsche Land“ erworben, darunter auch das Burscheider Lindencenter. Am Montag wurde der Kaufvertrag notariell beurkundet. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Seit Mai 2012 befindet sich der Fonds „Deutsche Land“ in Insolvenz, seit Jahresbeginn wurden die Objekte auf dem Markt zum Kauf angeboten. Für jeden Standort hat die BelMo Invest eine eigene Gesellschaft gegründet, im Falle Burscheids die BelMo Burscheid GmbH.
„Wir wollen natürlich Geld verdienen, aber wir sind kein anonymer Fonds und keine Heuschrecke“, sagt Gesellschafter Klaus Neumann. Burscheid sei ein „optimaler Standort und dazu vorgesehen, dauerhaft in unserem Bestand zu bleiben“. Im gekauften Portfolio gebe es Objekte sehr unterschiedlicher Qualität, sodass es im Laufe der Zeit „sicher eine gewisse Bereinigung geben wird. Wir werden uns aber bemühen, alle Objekte auf die Beine zu stellen und zu investieren.“
Die vier privaten Gesellschafter, die hinter der BelMo Invest GmbH stünden, hätten „umfangreiche Erfahrung mit der Errichtung neuer und der Revitalisierung bestehender Objekte“. Für Burscheid stellte Neumann Investitionen in Aussicht, sobald die Übertragung erfolgt sei, was aber noch einige Wochen dauern werde.
Neumann sieht vor allem die Parkplatzsituation rund um das Lindencenter als unbefriedigend an. „Aber es ist schwer, etwas daran zu verbessern, weil wir keine Fläche dazukaufen können.“ Auch seien einige „Schönheitsoperationen“ notwendig, um das Center und die Passage zeitgemäß aufzuwerten.
Mit der Firmengruppe Michael Brücken Kaufpark, die zur Rewe-Gruppe gehört, ist inzwischen schon eine Vereinbarung für einen neuen Zehnjahresvertrag getroffen worden. Auch der Bekleidungsdiscounter KiK wolle in der Lindenpassage bleiben, so Kaufmann. Im Gegenzug seien Sanierungen zugesagt worden.
Schon vor Abschluss der Verkaufsverhandlungen hatten BelMo-Vertreter auch die anderen Einzelhändler in der Passage aufgesucht, nach Sanierungsstau und Verbesserungswünschen gefragt. Derzeit stehen nach der Neueröffnung der Post noch drei Ladenlokale frei, darunter die ehemalige Schleckerfiliale.
Neumann rechnet damit, dass die Übertragung der 14 Objekte bis zum Jahresende abgeschlossen ist. Im nächsten Jahr sei dann „zeitnah“ mit Investitionen zu rechnen. „Bislang hatten wir nur einen eingeschränkten Zugriff und haben daher nicht schon die ganz große Planung rausgeholt.“