Erfolgreicher Tanz auf zwei Hochzeiten
Elfen-Torhüterin Brank Zec meistert Beruf und Bundesliga-Handball.
Leverkusen. Bundesligahandball und Beruf unter einen Hut zu bringen, stellt immer wieder eine enorme Herausforderung im Leben von Leistungssportlerinnen dar. Eine Herausforderung, die Werkselfen-Torhüterin Branka Zec seit ihrem Wechsel im Sommer 2016 von den Vulkan-Ladies Koblenz/Weibern ins Rheinland zum TSV Bayer Leverkusen mit Bravour meistert.
Vor rund einem Jahr nahm das Abenteuer in der Bayer-AG für die heute 31-Jährige seinen Lauf. „Anfangs hatte ich keine Vorstellung davon, wie ich Sportliches und Berufliches unter einen Hut bringen kann“, gesteht die Elfe mit der Nummer eins. Der Grund dafür liegt allerdings auch auf der Hand: In den Jahren zuvor spielte in Brankas Terminkalender lediglich der Handball eine entscheidende Rolle, so dass die Slowenin neben dem Leistungssport verhältnismäßig viel Freizeit genießen konnte.
Die Ausbildung zur Kauffrau für Büromanagement in der Bayer-Sportlerklasse stellt sie also vor neue Aufgaben, sagt ihr trotz anfänglicher Nervosität und der Umstellung als Berufstätige und Vertragsspielerin zugleich voll und ganz zu. „Zunächst hatte ich viel Angst, wie das alles mit meinem Deutsch einwandfrei funktionieren soll. Ob mich die anderen Azubis und die Bayer-Mitarbeiter akzeptieren würden, da ich als fast 30-Jährige meine Ausbildung erst begonnen habe. Aber Jutta Ehrmann-Wolf und Renate Wolf haben mich motiviert und mir Mut zugesprochen, dass ich das schaffe“, erinnert sich Branka Zec haargenau. Ihr „ausländisches Deutsch“, wie sie es selbst gerne nennt, wusste die slowenische Nationaltorhüterin schließlich mit ihrem Balkan-Charme geschickt wettzumachen, denn: „Branka hat das Herz an der richtigen Stelle“, verrät Bundesligatrainerin Renate Wolf.
Mittlerweile engagiert sich die in Ljubljana geborene Zec auch vermehrt in der Elfen-Familie. So greift sie beispielsweise als Torwarttrainerin der Chefin montags beim Techniktraining mit den jüngsten Talenten unter die Arme und wirft ein besonderes Auge auf all die jungen Nachwuchstorhüterinnen. Zusätzlich besucht die Powerfrau derzeit gemeinsam mit prominenten Fachleuten wie Heike Ahlgrimm, Viktor Szilagyi oder auch HSV Hamburg-Urgestein Stefan Schröder das EHF Clubmanager-Seminar an der Universität Köln und nimmt den erfolgreichen Zertifikatsabschluss im Mai 2018 akribisch ins Visier.
„Wir sind sehr froh, Branka in enger Abstimmung mit dem slowenischen Handballverband diese Chance zu ermöglichen. Durch die Teilnahme an dieser EHF-Clubmanager-Ausbildung erlangt Branka Schlüsselqualifikationen im Managementbereich und kann sich exzellent vernetzen“, freut sich Wolf sichtlich. Eine Chance, die sich die Elfentorhüterin nicht mehr nehmen lässt, und zudem ein weiterer, riesiger Schritt in ihrer dualen Karriereleiter. Auf zwei Hochzeiten lässt es sich wohl doch gut tanzen…
Am Sonntagnachmittag kann man Zec und die Werkselfen im letzten Heimspiel vor der Heim-WM noch einmal live in der Ostermann-Arena erleben: Um 16 Uhr steigt dann die Partie in der Handball-Bundesliga der Frauen gegen die HSG Bad Wildungen Vipers. Im Rahmen dieser Begegnungen finden zahlreiche Aktionen rund um die WM, die vom 1. bis zum 17. Dezember in Deutschland ausgetragen wird, statt.