Fantasievolle und farbenfrohe Werke beim Kunstfest im Badehaus

Kunst: Zum zweiten Mal präsentierte der Heilpädagogische Verein ganz besondere Werke.

Burscheid. Heinz Forst schaut wie so viele gerne in den Nachthimmel und bewundert die Sterne. Er aber bringt das Gesehene auch noch zu Papier. "Galaktik" heißt seine tiefblaue Materialcollage. Sie war eines von 30 Kunstwerken, die es im Badehaus zu bestaunen gab.

Zum zweiten Mal hatten das Heilpädagogische Hilfen-Netz Ost (HPH) des Landschaftsverbands Rheinland, der Rheinisch-Bergische Kreis und der Burscheider Kulturverein zum Kunstfest eingeladen. Das Besondere: Alle Kunstwerke, ob Gemälde, Collagen oder Skulpturen, wurden von Menschen mit geistiger Behinderung erschaffen.

Einmal in der Woche treffen sich die Kunstschaffenden aus dem gesamten Kreisgebiet im Heilpädagogischen Zentrum in Hilgen, um im dortigen "Kunstkeller" ihren Fantasien freien Lauf zu lassen. Auch Bürgermeister Stefan Caplan kam vorbei und wollte sich ein eigenes Bild von den Werken machen.

Heilerziehungspflegerin Dagmar Persich betreut im Schnitt sieben Menschen, gibt Tipps und Anregungen. Dafür fährt die Gruppe auch schon mal an den Rhein, um Eindrücke und Fundstücke zu sammeln, die sich anschließend in den Bildern wiederfinden.

"Um eine Anregung zu bekommen, schauen wir uns aber auch schöne Bilder an, die dann als Vorbild dienen", erklärt Dagmar Persich. "Die Interessen der Künstler sind ganz unterschiedlich, genau wie die Bilder."

Eine Collage trägt etwa den Titel "Keine Marilyn Monroe", ein anderes Aquarell die Bezeichnung "Traumfrau" oder "Blaue Lagune". Auch eine Collage mit Fotos vom letztjährigen Kunstfest war im Badehaus ausgestellt und mit Gabriele Ott und Friedhelm Kissing auch zwei Künstler aus Burscheid an der Ausstellung beteiligt. Die Interpretation der Werke erfolgt im Nachhinein. "Es ist erstaunlich, was beispielsweise unser Philosoph Heinz Forst über seine Bilder erzählt", so Persich. "Die Interpretation macht allen viel Spaß."

Der Erlös aus den verkauften Bildern kommt ausschließlich den Künstlern zugute.

Neben der Ausstellung im Badehaus konnten die Besucher auch eine Runde mit der Bimmelbahn drehen oder sich auf dem Vorplatz des Heilpädagogischen Zentrums direkt neben dem Badehaus kulinarisch verwöhnen lassen.