Farbenfrohes Spektrum im Burscheider Kulturbadehaus
Die Ausstellung des spanischen Künstlers José de Martín Simón ist noch bis zum 26. August zu sehen.
Burscheid. Schon zwei Tage vor der offiziellen Vernissage weckten am Wochenende die Aktivitäten rund um das Kulturbadehaus das Interesse der Burscheider. Hereingetragen wurden leuchtend bunt bemalte Skulpturen, deren schlanke Körper unter glatt polierten Köpfen noch ihre Urgestalt als verwitterte Balken erkennen ließen. Dann wieder waren es großformatige Bilder, im gleichen reichen Farbenspektrum, aber mit geheimnisvoll miteinander verwobenen Linien und Flächen.
Nicht weniger Aufmerksamkeit bekam einer der unermüdlichen Helfer beim Transport der Kunstobjekte und für seine energievolle planerische Übersicht. Mit wenigen Worten dirigierte der 78-jährige José de Martín Simón den Aufbau der Exponate. Von ernster Krankheit genesen, genoss er nun das Ambiente des kleinen Burscheider Kunsttempels und erzählte während der Vernissage am Freitagabend ausführlich von seinem ungewöhnlichen Weg durch die unterschiedlichsten Kunstrichtungen. Gebürtig in Bilbao (spanisch Baskenland) suchte er schon früh in den Kunstmetropolen der Welt nach dem stärksten Ausdrucksmittel für seine gesellschaftskritischen Ambitionen.
Die prägnantesten Punkte seiner Vita wurden im Badehaus von Pepe Povedano (Musiker- und Künstler-Kolonie Remscheid-Lennep) ins Deutsche übersetzt. Povedano konnte José de Martín Simón auch bewegen, seinen Wohnsitz nach Deutschland zu verlegen. Der Kontakt zum Kulturverein Burscheid ergab sich durch einen — glücklicherweise zu nennenden — gemeinsamen Krankenhaus-Aufenthalt in Wermelskirchen von Kulturvereins-Mitglied Satkir Goindi und dem spanischen Maler. Auf der Suche nach einem geeigneten Arbeits-Atelier wurde dann ein Raum gleich neben der Künstler-Werkstatt von Johannes Marcus Küßner in Lennep gefunden. Küßner erkannte die große Chance, seine Holzobjekte, vereint mit Martín Simóns Farbenspielen, auf einer neue Ebene zu präsentieren; und das auch ohne gemeinsame Sprachebene. Als musikalischer Farbtupfer erfreuten am Freitag Fidelino Soto Centurión, gebürtig in Paraguay, und seine deutsche Ehefrau Rebekka (Lennep) die etwa hundert Besucher der Vernissage mit klangvollen, zweistimmig gesungenen spanischen Liedern zur Gitarre.