Rettungsdienst: alle drei Minuten kommt ein Einsatz

Rauchmelder-Pflicht zeigt in Köln Wirkung. 50 Stellen sind bei der Berufsfeuerwehr aktuell nicht besetzt.

Rettungsdienst: alle drei Minuten kommt ein Einsatz
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Köln. Die Rettung von 60 Menschen im Juli aus der stehengebliebenen Seilbahn war wohl der spektakulärste Einsatz für die Kölner Berufsfeuerwehr im vergangenen Jahr. Insgesamt 380 000 Notrufe gingen 2017 in der Leitzentrale ein. 189 000 mal musste der Rettungsdienst und rund 15 000 mal die Feuerwehr ausrücken.

Für den Rettungsdienst bedeutet das, dass alle drei Minuten ein Rettungswagen die Wachen verließ. Jeder zehnte Kölner kommt im Laufe eines Jahres so mit dem Rettungsdienst in Berührung. Im Einsatz sind hier auch Spezialfahrzeuge zum Beispiel für den Intensivtransport oder der Babyrettungswagen. Dazu kommt die Luftrettung mit den beiden Hubschraubern.

2017 gab es rund 2100 Brandeinsätze — ein Plus von vier Prozent. Feuerwehrchef Johannes Feyrer führt dies auf die Pflicht zurück, dass in Privathaushalten Rauchmelder an die Decke montiert werden. „Die Zahl der kleinen Brände nimmt zu. Oft können Brände schon beim Entstehen eingedämmt werden. Die Zahl der Großbrände geht dagegen deutlich zurück“, sagt Feyrer. Insgesamt sorgten Rauchmelder für 808 Einsätze. 44 Prozent davon waren echte Alarme.

„Bei jedem vierten dieser Einsätze ging es um die Rettung von Menschenleben“, berichtet Feyrer, der im März 2019 in den Ruhestand geht. Ein neuer Feuerwehrchef wird von der Stadt mithilfe eines Personalberatungsbüros derzeit bundesweit gesucht. „Wir wollen den Besten an der Spitze unserer Berufsfeuerwehr haben“, betont Stadtdirektor Stephan Keller bei der Präsentation des Jahresberichts der Feuerwehr gestern im Rathaus.

2017 wurden 122 Mitarbeiter neu eingestellt und deren Gesamtzahl so auf 1383 erhöht. Beim Stichtag 1. August 2018 waren es mit 1460 rund 70 neue Mitarbeiter. „Arbeitslose Feuerwehrleute gibt es nicht. Wir müssen jeden neu ausbilden. Aktuell haben wir etwa 200 Auszubildende. Beim Rettungssanitäter dauert dies zum Beispiel drei Jahre“, erklärt Feyrer.

Zu seinem Team gehören inzwischen auch acht Feuerwehrfrauen. Bei den Mitarbeitern, die unmittelbar bei Einsätzen beteiligt sind, gibt es bei 1000 aktuell 50 unbesetzte Stellen. Inzwischen ist man in Köln auch Ausbildungskooperationen mit den Nachbarstädten Bergisch Gladbach und Frechen eingegangen. Bei der Freiwilligen Feuerwehr gibt es in Köln 736 Einsatzkräfte in 28 Einheiten, davon 42 Frauen.

Investiert wird in die Infrastruktur. So wird die Feuerwehrhauptzentrale in Weidenpesch neugebaut bzw. generalsaniert und in Kalk entsteht bis Anfang 2019 das neue Feuerwehrzentrum. Bei den Fahrzeugen wurden unter anderem 50 Rettungs- und sechs Notarztwagen neu angeschafft.