Rundgang Finnenhäuser und „Minidome“

Köln · Die Stadt hat ihre markanten Gebäude und so manch ungewöhnlichen Ort zu bieten. Der erste befindet sich im rechtsrheinischen Höhenhaus. Dort erinnern die pittoresken, schwarzen Holzhäuser der „Finnensiedlung“ an die skandinavische Welt von Kinderbuchautorin Astrid Lindgren.

Die bunten „Minidome“ stehen vor dem Bundesamt für Familien und zivilgesellschaftliche Aufgaben in Deutz.

Foto: step/Eppinger

Sie befinden sich an den Straßen zwischen Höhscheider und Wipperfelder Weg (Linie 4: Haltestelle „Leuchterstraße“). Errichtet wurde die kleine Siedlung in Zeiten höchster Not. Erbaut wurden die Häuser ab 1944 unter Regie der Stadt und der NS-Organisation „Deutsche Arbeitsfront“. Ziel war es, Wohnraum für Menschen zu schaffen, die ihre Wohnung im Krieg in der Innenstadt verloren hatten. Das Holz stammte laut den Nazis angeblich von der befreundeten finnischen Regierung. Auf der Baustelle waren auch KZ-Häftlinge im Einsatz. Heute erinnert in der idyllisch anmutenden Siedlung mit ihren denkmalgeschützten 158 Häusern nichts mehr an den Schrecken der NS-Diktatur.

Auf dem Rückweg mit den Stadtbahn lohnt sich ein Stopp an der Messe-Haltestelle. Von dort sind es nur wenige Meter bis zur sogenannten Design-Post hinter dem Dorint-Hotel. Angesagte Möbeltrends aus aller Welt können Möbelliebhaber dort an einem Ort erkunden. Mehr als 30 Einrichtungsmarken stellen in den historischen Hallen der ehemaligen Post- und Bahnhofshalle aus. Im Showroom - eine helle Dreigelenkbogenhalle aus dem Jahre 1913 - wandern Besucher zwischen Möbeln, Textilien und Leuchten oder lassen sich von Fachleuten beraten - gekauft werden kann vor Ort nicht. Besonders gefragt ist der Ort während der Internationalen Möbelmesse IMM.

Nicht weit davon entfernt fällt eine grüne Wiese mit vielen bunten Domskulpturen in den Blick. Sie stammen auch dem Projekt „Dome Cologne“ von Martin Dippel und waren zum Beispiel auch schon vor dem Schokoladenmuseum zu bewundern. Die Minidome sind Eigentum des Bundesamtes für Familien und zivilgesellschaftliche Aufgaben, das in der früheren Lufthansa-Verwaltungszentrale unweit der Arena seinen Platz gefunden hat.

Nun geht es beim Rundgang weiter am Deutzer Bahnhof und dem Ottoplatz vorbei zum mächtigen LVR-Turm, dem Köln Triangle, direkt am Rheinufer. Von seiner Dachterrasse in einer Höhe von gut 103 Metern haben Besucher einen großartigen Blick über Köln inklusive Dom, Rhein und Altstadt. Es ist das zweithöchste Hochhaus im rechtsrheinischen Köln und wurde 2006 fertiggestellt. Die Bauhöhe war in Köln stark umstritten – ein echtes Politikum. Die Aussichtsplattform ist über einen separaten Eingang freitags bis sonntags von 12 bis 20 Uhr kostenpflichtig per Aufzug zugänglich. Bislang gab es dort mehr als 600.000 Besucher. Ganz oben gibt es mit den Sky Cologne auch eine Etage für besondere Events.

Schwer zu übersehen sind in direkter Nachbarschaft die vier Reiterstatuen an den Uferseiten der Hohenzollernbrücke. Die Standbilder stammen aus dem 19. Jahrhundert und zeigen Kaiser und Könige der Hohenzollern. Als Vertreter der preußischen Zeit sind sie als Kunstwerke nicht ganz unumstritten. Weiter geht es nun an den alten Rheinhallen der Messe vorbei zum Staatenhaus, das der Kölner Oper seit geraumer Zeit als Interimsquartier dient. Das denkmalgeschützte Backsteingebäude stammt aus den 1920er Jahren und soll künftig zum Musicaltheater umgebaut werden. Der Rondellbau entstand zur Großveranstaltung „Pressa“ im Jahr 1928. Beim Rückweg zum Hauptbahnhof bietet sich der Weg am Rheinufer entlang an.