Ford-Azubis bauen Holzbank

Ford-Azubis bauen eine große Holzbank für die Zwergenbande. Das Projekt fördert die Teamarbeit.

Burscheid. Bisher war Jessica Nieder (20) nur Metall gewöhnt. Wenn die Ford-Auszubildende jetzt eine Bohrung mit einem Körner vorbereiten will, merkt sie, dass sie mit dem Hammer nicht mehr so fest schlagen darf. Denn ihr Werkstoff auf der Terrasse des Kinderschutzbundes an der Geilenbacher Straße ist erstmals Holz.

Noch bis Donnerstagabend haben Jessica und ihre sieben männlichen Mitstreiter Zeit, für die Kinder der Zwergenbande eine Sitzgelegenheit zu fertigen, die aus sieben Einzelbänken besteht und sich flexibel zu einem großen Halbrund zusammensetzen lässt. Am Freitagvormittag soll die Bank dann im Rahmen eines kleinen Festes übergeben werden.

Arbeitspädagogisches Seminar nennt sich die einwöchige Aktion unter Federführung der Ford Aus- und Weiterbildung und der Unternehmensberatung UBEK. In jedem Lehrjahr gibt es einen anderen Schwerpunkt. Für die Azubis in Burscheid, die sich alle im letzten Ausbildungsjahr befinden, geht es um Team- und Projektbearbeitung in Kombination mit sozialem Engagement.

Darum gibt es auch für den Bau der Bänke einen eigenen Projektleiter, einen Umwelt- und einen Sicherheitsbeauftragten. Schließlich müssen in der Gruppe Industrie-, Werkzeug- und Verfahrensmechaniker unter einen Hut gebracht werden, die sich zum Teil vorher gar nicht kannten.

Das klappt bisher gut, findet Projektleiter Egzon Hamzaj (22), der sich selbst in der Ausbildung zum Werkzeugmechaniker befindet. „Wir haben uns innerhalb der Gruppe direkt gut verständigt. Keiner ist ausgeschlossen. Und wer nach Hilfe fragt, bekommt sie auch.“

Nicht nur der ungewohnte Werkstoff stellt die Selbstorganisation der Gruppe vor Herausforderungen. Auch auf Pannen muss flexibel reagiert werden. Weil die Lieferfirma 20 Holzbretter zu wenig anlieferte, konnte der Prototyp der Bank nicht schon wie geplant am Dienstag gefertigt werden. Statt dessen entschieden sich die Lehrlinge, erst einmal die Holzbeine zurechtzusägen.

Anerkennend verfolgt Det Junker die Flexibilität der Jugendlichen. Das Vorstandsmitglied des Kinderschutzbundes war über das Johanniter-Familienzentrum Schützeneich auf die Ford-Seminare gestoßen. Dort war der Firmennachwuchs schon dreimal im Einsatz gewesen, zuletzt 2011.

Im Dezember hatte sich Junker bei Ford gemeldet. Der Kinderschutzbund sorgt für das Material, die Azubis stellen ihre Arbeitszeit zur Verfügung. Und auch wenn der Aufwand nur schwer kalkulierbar ist, Projektleiter Egzon ist dennoch sicher: Donnerstagabend stehen die Bänke.