Fotografien von Diane Arbus bis Piet Zwart

Museum Ludwig zeigt ab dem 31. August Werke von insgesamt 20 Fotografen.

Foto: Richard Schmidt

Köln. In der Zusammenschau „Doing the Document. Fotografien von Diane Arbus bis Piet Zwart“, die das Museum Ludwig vom 31. August bis zum 6. Januar zeigt, lässt sich der wechselseitige Einfluss deutscher und amerikanischer Positionen in der verdichteten Kulturlandschaft des Rheinlandes der 1960er bis 1990er Jahre nachvollziehen. Hier waren in den 1970er Jahren die ersten Galerien für Fotografie zu finden, die sich für August Sander, Florence Henri, Piet Zwart, Karl Blossfeldt, aber auch für die amerikanischen Positionen der 1960er Jahre wie Walker Evans, Diane Arbus, Lee Friedlander, Garry Winogrand begeisterten und durch kontinuierliche Vermittlungsarbeit bekannt machten.

Zugleich übten Bernd und Hilla Becher mit ihrer Lehre an der Kunstakademie Düsseldorf großen Einfluss aus. Und nicht zuletzt prägten bedeutende monografische Ausstellungen sowie Gruppenausstellungen nachhaltig die Rezeption. L. Fritz Gruber zeigte bereits in den 1950er Jahren August Sander in den Photokina Bilderschauen. Die Kunsthalle Düsseldorf stellte 1976 Fotografien von Walker Evans aus, und Klaus Honnef kuratierte zeitgleich wichtige Gruppenausstellungen dokumentarischer Fotografie im Rheinischen Landesmuseum in Bonn.

Dieser dokumentarisch-künstlerische Ansatz wird mit „Doing the Document“ vorgestellt und zugleich befragt. Walker Evans bezeichnete seine Fotografien nicht als dokumentarisch, sondern sprach von einem „dokumentarischen Stil“. Der Ausstellungstitel löst bewusst die vermeintlichen Gegensätze von „herstellen (doing)“ und „dokumentieren“ auf, um die beschworene „Krise der Repräsentation“ im Werk von 20 Fotografen und deren Rezeption auszuloten.

Zu verdanken ist die Ausstellung einer Schenkung von über 200 Werken deutscher und amerikanischer Fotografen durch die Kölner Familie Bartenbach, die die Sammlung des Museum Ludwig kürzlich substanziell erweitert hat. Ergänzend zu den reichen Bildkonvoluten vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis in die Gegenwart beinhaltet die Sammlung Bartenbach auch Quellenmaterial, das im Zuge der Ausstellung erstmals wissenschaftlich erschlossen wird.

Das Engagement der Sammler zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie nicht auf Einzelbilder fokussiert ausgewählt, sondern reiche und vielseitige Bestände einzelner, international bekannter Künstler zusammengetragen haben. Ihr Interesse am Werk ausgewählter Fotokünstler spiegelt sich in umfangreichen Werk-serien, die breite Facetten einzelner Künstler aufzeigen.