Gemeinsam sicher auf der Balkantrasse
Die Polizei wirbt bei Aktionstag für Sicherheit auf dem Radweg durch das Bergische Land und prüft vor Ort Fahrräder.
Rhein-Berg. Udo Goebel betätigt sich gern sportlich. Der Wermelskirchener ist mit seinem Tourenrad regelmäßig auf der Balkantrasse unterwegs. Immer zwischen Wermelskirchen und Lennep. „Ich habe schon oft von Zwistigkeiten zwischen Radlern und Fußgängern gehört“, sagt er. „Aber mir selbst ist noch nichts dergleichen passiert. Ich denke, da muss jeder Rücksicht nehmen.“ Mit seiner Meinung liegt der Radfahrer auf der Wellenlänge der Polizei. Stellten doch die Beamten aus Rhein-Berg und Wuppertal/Remscheid/Solingen bei einer gemeinsamen Aktion an der Balkantrasse vor allem den Aspekt „Rücksichtnahme“ in den Vordergrund.
Siegfried Breuer, Polizei Berg. Gladbach
„Gemeinsam auf der Trasse, aber sicher“, heißt die Kampagne, mit der die beiden für die Trasse zuständigen Polizeileitstellen zusammen mit der Verkehrswacht für ein gutes Miteinander zwischen allen Nutzern werben. In Bergisch Born, kurz vor dem Abzweig Richtung Hückeswagen, hatten sie sich positioniert, um mit Trassennutzern ins Gespräch zu kommen. Seit vier Jahren gibt es die Aktion. „Es hat kurz nach Eröffnung der Balkantrasse im Jahr 2012 öfter Beschwerden und Ärger gegeben“, erinnert sich Polizeioberkommissar Siegfried Breuer (Polizei Bergisch Gladbach). Die Auseinandersetzungen hätten sich zwischen Radlern und anderen Trassennutzern, beispielsweise Hundebesitzern, abgespielt. Breuer: „Es fehlte oft an Verständnis für die andere Seite.“ Dabei kann es oft so einfach sein. „Oft reicht es, mal zu klingeln, den Fuß vom Gas zu nehmen oder kurz miteinander zu sprechen.“
Im Laufe der Jahre habe sich das Miteinander verbessert. Was viele offenbar nicht wissen: Auch beim Radfahren auf der Trasse gilt die Straßenverkehrsordnung (StVo). Ein Rennradfahrer bekam das zu spüren. „Er war viel zu schnell unterwegs, wollte Richtung Hückeswagen fahren und bekam die Kurve kaum“, berichtet Polizeihauptkommissar Michael Bartsch (Polizei Wuppertal). 15 Euro hat den Sportler sein verkehrsgefährdendes Verhalten gekostet.
Es ging aber nicht nur um angemessene Geschwindigkeit am Aktionstag. Sondern ebenso um Verkehrssicherheit. „Dazu gehören beispielsweise ein Helm und gut sichtbare Kleidung, am besten mit Reflektoren“, betont Michael Bartsch. Helmpflicht gibt es beim Radfahren nicht, aber die Empfehlung der Polizeibeamten, sich mit Kopfschutz auf dem Rad fortzubewegen. Bartsch: „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Unfälle mit Sturz dadurch oftmals glimpflicher ausgehen.“
Der Radverkehr hat seit dem Ausbau der Trassen im Rheinisch-Bergischen Kreis, Remscheid, Wuppertal und Solingen deutlich zugenommen, bestätigt die Polizei. Zwei leichte Rad-Unfälle gab es voriges Jahr auf der Balkantrasse. Die auch für Remscheid zuständige Polizeileitstelle Wuppertal arbeitet seit drei Jahren mit Fahrradpolizisten, die in Lennep und an der Balkantrasse unterwegs sind. „Wir haben gute Erfahrungen gemacht“, sagt Michael Bartsch.