Handball-Bundesligist legt nach frühem Start noch eine Pause ein. Trainer Hinze mit aktuellem Stand sehr zufrieden Bergischer HC setzt auf Vorbereitung in zwei Phasen
Wuppertal/Solingen. · Mit einer Runde Golfen endet an diesem Freitag für die Bundesliga-Handballer des Bergischen HC die erste Phase der Vorbereitung auf die Saison, die nach halbjähriger Spielpause Anfang Oktober beginnen soll.
Während etwa die Branchenprimusse Kiel und Flensburg in dieser und der nächsten Woche erst in die Vorbereitung einsteigen, hatte BHC-Trainer Sebastian Hinze bewusst einen frühen Einstieg Anfang Juli gewählt. „Ich hatte schlicht keine Erfahrungswerte, was es ausmacht, wenn die Jungs drei Monate Pause gehabt haben“, begründet er diese Maßnahme, die dazu führen sollte, dass die Spieler wieder langsam an die handballspezifischen Belastungen herangeführt werden konnten. Mit dem norwegischen Nationalspieler Tom Kare Nikolaisen, dem deutschen Nationalspieler David Schmidt und Nachwuchsspieler Tom Bergner gilt es außerdem, drei Neue zu integrieren, die den 13. der vergangenen Saison jünger machen und weitere Qualität mitbringen sollen. Als Zugang ist quasi auch der Halblinke Daniel Fontaine zu werten, der nach einem Achillessehnenriss die komplette vergangene Saison ausgefallen war.
„Sein Körper hat die Belastungen sicher mehr gespürt als der des ein oder anderen, aber er hat alles mitgemacht. Besonders das Handballspezifische hatte ihm sehr gefehlt“, sagt Hinze. Er ist mit Fontaine ebenso wie mit der gesamten Mannschaft sehr zufrieden. Am Ende habe man jetzt sogar schon in Zweikämpfe gehen können, was ursprünglich erst für die zweite Vorbereitungsphase vorgesehen war. Deshalb hat Hinze die Unterbrechung des Mannschaftstrainings bis dahin auf zwei Wochen ausgedehnt. In denen freilich jeder seine Hausaufgaben mitbekommt, ob er nun nach Hause fährt oder im Bergischen bleibt. Sebastian Hinze, der in Wuppertal zu Hause ist, wird die Zeit nutzen, um die zweite Vorbereitungsphase in Ruhe akribisch zu planen.
In der wird der BHC dann erstmals auf das Trainingszentrum zurückgreifen können, das Investor und BHC-Gesellschafter Michael Kölker für sieben Millionen Euro in Solingen privat errichtet hat. „Darauf haben wir uns schon lange gefreut, kurze Wege, eine eigene Kabine, Raum für Besprechungen, das wird uns helfen“, sagt Hinze. Bisher war der in Wuppertal und Solingen beheimatete Bundesligist durch mehrere Hallen getingelt, musste sich an feste Trainingszeiten halten, hinkte in puncto Trainingszentrum den meisten Bundesligisten weit hinterher.
Maßstäbe soll der BHC am 12. September mit einem Testspiel gegen Erstliga-Aufsteiger Tusem Essen im Düsseldorfer ISS Dome setzen. Der normal 13 200 Zuschauer fassende Dome ist für die Bergischen dritte Heimspielstätte neben den deutlich kleineren Hallen in Wuppertal und Solingen und könnte in Coronazeiten noch größere Bedeutung erhalten.
Test im Dome solle Pilot für Spiele mit Zuschauern werden
Dort soll bei dem Testspiel nämlich auch ausgetestet werden, was in Coronazeiten alle in der Handball-Bundesliga (HBL) und der Sportbranche brennend interessiert: Unter welchen Bedingungen können auch Zuschauer wieder dabei sein? Gemeinsam mit der HBL und der Sportstadt Düsseldorf – Spitzensportförderer in der Landeshauptstadt – ist eine Hygienekonzept erarbeitet worden, das es möglich machen soll, 2000 bis 6000 Zuschauer zuzulassen.
„Wir sind mit den Behörden darüber in der Abstimmung“, sagt Marcel Ortmanns von der Sportstadt Düsseldorf. Eine letztendliche Bestätigung gebe es noch nicht, man halte aber an den Zielen fest.
Das gilt auch für den Bergische HC, der sich weiter zu einem gestandenen Mitglied der Handball-Bundesliga entwickeln will.