Gut Landscheid: In der Hitze der Profi-Küche

Das Gut Landscheid bietet mit den Chef-Days einen besonderen Kochkurs an.

Burscheid. Wenn Fernsehköche zum Löffel greifen und vor laufender Kamera vermeintlich spektakuläre Gerichte auf den Teller zaubern, wirkt das immer ganz leicht und locker. Doch der Alltag in einer professionellen Restaurant-Küche sieht völlig anders aus. „Der TV-Markt ist überschwemmt mit Köchen, die schon alles vorbereitet haben“, sagt Florian Becker, Küchenchef im Burscheider Gut Landscheid. Dadurch entstehe ein völlig falscher Eindruck vom Beruf des Kochs. Das Restaurant „13null1“ auf Gut Landscheid bietet deshalb mit den Chef-Days ganz spezielle Kochkurse an, die sich deutlich von anderen unterscheiden sollen.

Die meisten Kochschulen sind nach Ansicht von Becker steril und entsprechen nicht der Realität. „Bei uns dürfen die Teilnehmer hingegen während des normalen Betriebs in der Küche mitarbeiten“, erklärt der 32-Jährige.

Wer den Einzel-Kochkurs bucht, lernt nach und nach die vier klassischen Posten einer professionell organisierten Küche kennen: Saucier (Soßenposten), Entremetier (Gemüsekoch), Gardemanger (Kaltkoch) und Pâtissier (Küchenkonditor).

„Man bekommt dann auch einmal hautnah die Hitze und den Stress mit“, sagt Becker. Gleichzeitig möchte der Küchenchef seinen Schützlingen Inhalte vermitteln. Im Idealfall sollen die Kandidaten vom Schneiden einer Zwiebel über das Ansetzen einer Soße bis zum Parieren eines Stückes Fleisch alle möglichen Handgriffe und Abläufe lernen. Becker: „Das hängt natürlich immer vom individuellen Talent und vom vorhandenen Wissen ab.“

Insgesamt verbringen die Teilnehmer drei Tage von Freitag bis Sonntag mit Becker und seinem Team in der Küche. Morgens beginnt der Arbeitstag um 11 Uhr, dann folgen Vorbereitungen. Von 12 bis 14 Uhr gibt es das À-la-Carte-Geschäft. Das Abendgeschäft startet um 18 Uhr und endet in der Regel zwischen 22 und 23 Uhr. „Die Kochkurs-Teilnehmer müssen natürlich nicht so lange in der Küche bleiben“, erklärt Becker.

Seinen Kochstil beschreibt der junge Küchenchef als eine Mischung aus mediterranen und regionalen Einflüssen. „Ich habe auf jeden Fall eine Affinität zu einer leichten Küche, da ich unter anderem in einem Sterne-Restaurant auf Mallorca gearbeitet habe“, erklärt Becker. Zudem wisse er regionale Produkte zu schätzen, die er allerdings nicht ausschließlich einsetzt, sondern nur da, wo es gut passt. So bietet er zum Beispiel ein Ragout vom Odenthaler Landschwein an.

Zum Chef-Days-Paket für 499 Euro gehören laut Marketing-Direktor Christian Geißler auch zwei Übernachtungen in einer Suite des Hotels Gut Landscheid. Ebenfalls enthalten ist ein Drei-Gänge-Menü inklusive Wein und Wasser, dass jeder Teilnehmer am Sonntagabend für zwei von ihm ausgewählte Gäste selber kochen und mit ihnen essen darf. Termine für die Chef-Days werden auf Anfrage ausgehandelt.

Neben den Einzel-Kursen gibt es auf Gut Landscheid in Zusammenarbeit mit der VHS auch Nachmittagskurse mit dem Titel „Kontrastreich kochen“. Der nächste findet am Freitag, 21. September, von 15 bis 18.45 Uhr statt und kostet pro Person 12,50 Euro plus 35 Euro für ein Drei-Gänge-Menü. Außerdem sucht das Restaurant „13null1“ derzeit noch einen neuen Auszubildenden.

Weitere Informationen zu den Kochkursen unter Telefon 0 21 74/3 98 90.