Turmfalken-Kinderstube im Kirchturm
Im Glockenturm der Kirche St. Laurentius haben zwei Turmfalkenpaare genistet. Die ersten Jungen sind bereits flügge.
Burscheid. Hoch oben in den Türmen der Burscheider Kirchen leben sie, fliegen umher und versorgen ihre Jungen. Die Turmfalken haben es sich in den Glockentürmen der Kirchen in Burscheid bequem gemacht. Die Greifvögel brüten dort ihre Eier aus und in der katholischen Kirche sogar in zwei verschiedenen Brutkästen.
Das kommt nicht allzu oft vor und in Burscheid gibt es gleich zwei Kirchtürme in denen sich die Tiere wohlfühlen. Denn in der evangelischen Kirche gibt es ebenfalls Turmfalken. Dort hat die Küsterin Ursula Sander ein Auge auf die Greifvögel. Sie sieht in dem Glockenturm nach dem Rechten.
Ein Kirchturm weiter in der katholischen Kirche hat Christoph Dürdoth durch einen Zufall die Turmfalken entdeckt und sieht mittlerweile zweimal in der Woche nach ihnen. Mehrere Treppen und vierzig Stufen einer Stahlleiter muss er dabei emporklettern, um den Nachwuchs, der sich im Glockenturm eingenistet hat, zu besuchen.
„Ich hatte ursprünglich kein besonderes Interesse an Falken. Aber sie live und aus der Nähe zu sehen ist doch sehr spannend“, berichtet Dürdoth über sein Hobby. „Ich sehe regelmäßig nach ihnen und mache ab und zu auch ein paar Fotos, die ich im Internet veröffentliche. Mehr brauche ich mich um die Tiere aber nicht zu kümmern“, beschreibt er seinen Aufgabenbereich mit den Falken.
Die gefiederten Gäste gibt es seit vielen Jahren hoch über Burscheid. Bereits zu Dienstzeiten von Pfarrer Markus Höyng gab es die Brutkästen, die auch rege in Gebrauch genommen werden. „Die beiden Brutkästen gibt es schon länger, allerdings wurde bislang nur der im Süden in Anspruch genommen“, sagt Dürdoth. Dieses Jahr sind beide Kästen Kinderstuben für junge Falken.
Vor gut zwei Wochen sind diese im „Nordkasten“ geschlüpft. Schneller waren die Kleinen im Süden, sie sind bereits seit zwei Wochen flügge. Denn bereits nach drei Wochen haben die Vögel das Körpergewicht eines ausgewachsenen Falken erreicht. Nach vier Wochen wächst das Gefieder, die Daunen verlieren sich. Die Gäste im Kirchturm der katholischen Kirche haben schon besondere Aufmerksamkeit erfahren. So gab es vor zwei Jahren eine Fernsehdokumentation über die Burscheider Turmfalken.