Panorama-Radweg: Händler verärgert über Müll
Während die Innenstadt überwiegend sauber ist, bereitet die Radtrasse Sorgen.
Burscheid. Die Stadtverwaltung möchte, dass Burscheid sauberer und schöner wird. Dazu wurde vor gut zwei Wochen eine Sauberkeits-Offensive gestartet. Die Händler an der Hauptstraße in der Innenstadt ärgern sich ebenfalls über Schmutzecken, die einen falschen Eindruck vom Gesamtbild vermitteln.
„Der Panorama-Radweg ist eine Visitenkarte für das Verweilen in Burscheid“, sagt Wolfgang Garlip von der Foto-Factory. Entlang des Radweges und insbesondere unter den Brücken sehe er immer wieder neuen Müll, der achtlos weggeworfen wurde. „Unsere Kunden lassen sich schon darüber aus. Das ist doch ein Chaos, das hier abgeht und blinde Zerstörungswut“, beklagt der 67-Jährige. Hinzu kämen die Schmierereien an Hauswänden, die ein Unbekannter vor einigen Wochen auf Fassaden in der Innenstadt gesprüht hatte.
„Anstelle der Stadt würde ich mit einer Videoüberwachung arbeiten“, sagt Garlip. Zudem sollte die Polizei nach seiner Ansicht mehr Präsenz zeigen. Garlip: „Wenn da einfach regelmäßig ein Beamter hoch und runter laufen würde, dann würde man einige Leute abschrecken.“
Auch Bernhard Rackwitz von Elektro Busch sieht den Panorama-Radweg Balkantrasse als das größte Problem in Bezug auf die Sauberkeit in Burscheid: „Ich finde nicht, dass die Stadt dreckig aussieht. Auf der ehemaligen Bahntrasse sieht man allerdings das genaue Gegenteil.“ Rackwitz sorgt sich entsprechend um das Image von Burscheid. „Links und rechts liegt am Radweg überall Müll. Da könnten Radfahrer auf die Idee kommen, dass es oben in der Stadt ähnlich aussieht“, meint der 57-Jährige. Deshalb sei es wichtig, dass jemand den Müll regelmäßig beseitigt. Eine Videoüberwachung lehnt er ab: „Das ist doch viel zu teuer.“
Die Sauberkeits-Offensive der Stadt stößt bei Detlev Berger von Tabak Berger auf Unverständnis: „Im Großen und Ganzen ist die Stadt doch sauber. Vor allem wir Händler sorgen schon dafür, dass es vor unseren Geschäften sauber aussieht.“ Allerdings gebe es insbesondere im Bereich der Kirchenkurve einige Schmutzecken. „Da wachsen zum Teil die Disteln aus dem Asphalt“, berichtet der 50-Jährige. Außerdem kümmere sich derzeit niemand um die leerstehende Schlecker-Filiale. Berger fordert daher , dass die Stadt mehr in die Pflicht genommen werden muss, um solche Missstände zu beseitigen.
Ute Hentschel von der gleichnamigen Buchhandlung unterstützt die Sauberkeits-Offensive der Stadt: „Das war dringend nötig. Die Leute sollen ruhig auch mal mehr vor ihrer eigenen Tür kehren.“ Grundsätzlich halte sie eine mangelnde Erziehung für das Problem. „Wenn die Eltern Müll auf die Straße werfen, können die Kinder es nicht richtig lernen“, sagt Hentschel. Es dürfe durch den Radweg nicht der Eindruck entstehen, Burscheid sei die Stadt, wo überall Müll rumliegt. Hentschel: „Es muss jeder aufpassen und die Müllsünder mit Nachdruck auf ihr Fehlverhalten hinweisen.“