„Hits for Benefiz“ soll zur festen Marke werden
Für das Konzert zugunsten des Vereins Frauen-Zimmer verzichteten beide Bands auf ihre Gage.
Rhein.-Berg. Kreis. 300 Besucher in der kleinen Halle der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen. Die erhofften 350 wurden es nicht. Denn einige, die auf der Reservierungsliste standen, blieben fern. Der Vorteil der kleinen Lücken im Saal beim Debüt „Hits for Benefiz“: Es blieb ausreichend Bewegungsfreiheit für die Gäste.
Die war willkommen, denn YouWho und die Funky Flares hielten den Stimmungspegel beim Konzert zugunsten des Burscheider Beratungsvereins Frauen-Zimmer bis nach Mitternacht konstant oben. Es gab kein Gedränge und keine Sekunde Stillstand. „Let me entertain you“ — Robbie Williams lieferte das Motto des Abends. Es war die Nummer, mit der YouWho fulminant in ihr Set einstiegen.
Um dann auf hohem Niveau Chart-Kracher und Ohrwürmer rauszuhauen. Von Nenas „99 Luftballons“ bis zu Totos „Hold the line“, von Phil Collins’ „Easy lover“ bis zu „Moving on up“ von den M-People. YouWho sind zu siebt, leben von versierten Instrumentalisten und dreistimmigem Gesang, bei dem Frontmann Ulf Pohlmeier flankiert wird von Sandra Hojak-Marcussen und Susanne Wilgenbusch.
Pohlmeier ist die Schnittstelle beider Bands. Nach 105 Minuten YouWho und einer Pause wechselte der Journalist und Comedy-Chef des Radiosenders 1Live die Oberbekleidung, um mit den Funky Flares die zweite Runde einzuläuten. Wer sich um kurz vor 23 Uhr an den Tresen des Bistros oder nach Hause verzogen hatte, verpasste den Höhepunkt.
Pohlmeier legte den Hebel um. An der Seite von neun gestandenen Profis brannte er mit den Flares ein Feuerwerk an persönlichen Lieblingsstücken der Band aus Rhythm & Blues, Funk und Soul ab. Alles Cover, aber nicht die, die auf jedem Jahrmarkt treu und brav abgespult werden.
YouWho-Gitarrist und Mit-Organisator Jens Raffelsiefen, der bereits zwei Benefiz-Abende in Wermelskirchen organisiert hatte (Tsunami-Opfer und die Lebenshilfe) lobte den Einstieg in eine neue Ära. Mit dem Arbeitskreis Kultur des Marketing-Vereins „Wir in Wermelskirchen“ möchte der Wermelskirchener Wirtschaftsinformatiker noch viel und regelmäßig auf die Beine stellen.
„Ich fand toll, dass alle, die mitgearbeitet haben, sich hinterher nicht auf die Schulter geklopft, sondern direkt überlegt haben, was man beim nächsten Mal besser machen kann.“ Beispiele: Der Vorverkauf könnte anders aufgezogen, die rote Rose, die jede weibliche Besucherin am Eingang als Aufmerksamkeit erhielt, wäre besser am Ausgang verteilt worden. Beim Tanzen war sie nur hinderlich.
Erste Schätzungen ergaben: Zwischen 2000 und 3000 Euro erspielten die beiden Coverbands, die auf ihre Gage verzichtet hatten, für den Verein Frauen-Zimmer. Heute oder morgen sollen die Einnahmen genau gezählt werden. Der Aufwand für den Veranstalter WiW-Marketing hat sich gelohnt. Eine Wiederholung 2014 ist geplant. „Wir werden „Hits for Benefiz“ als Marke etablieren“, verspricht Raffelsiefen.
Professionalität ist alles. Das galt auch für YouWho und die Funky Flares. Die Bands aus dem Bergischen und dem Rheinland nutzten den Anlass, mit fünf Kameras ihre beiden Gigs mitzuschneiden. Mit hohem finanziellen Aufwand aus der eigenen Tasche werden Promo-Videos erstellt. Im Leverkusener Tonstudio von Dirk Baldringer wird das Beste des Konzerts für einen Mix verewigt.