„Ich erwarte ein Lebenszeichen“

Hajrush Islami ist der neue Trainer der ersten Mannschaft der TG Hilgen. Seit dieser Woche trainiert er das Team.

Foto: Doro Siewert

Hilgen. Seit einigen Wochen deutete sich eine gewisse Entwicklung an, die nach dem vergangenen Sonntag nicht mehr aufzuhalten war. Durch die desaströse 1:9-Niederlage beim VfB Marathon Remscheid zogen die Trainer Sebastian Dahlmann und Marcus Banken die Notbremse und baten Abteilungsleiter Klaus Nierhoff um die Auflösung der Zusammenarbeit. In Hajrush Islami wurde schnell ein Nachfolger aus den eigenen Reihen gefunden. Der Bergische Volksbote unterhielt sich mit dem 36-jährigen Übungsleiter.

Herr Islami, nehmen Sie die Glückwünsche für die neue Aufgabe an? Vieles deutet auf ein Himmelfahrtskommando hin.

Hajrush Islami: Ja da haben Sie recht, ich glaube nicht dass es jeder in meiner Situation machen würde. Doch ich liebe Herausforderungen und werde versuchen, dem Verein etwas zurückzugeben für das Vertrauen und die Unterstützung, die ich zuletzt bekommen habe. Das habe ich so noch nicht erlebt Und da es nicht mehr viel zu Verlieren gibt, kann man nur noch Gewinnen.

Was haben Sie von der Mannschaft bislang mitbekommen?

Islami: Ich habe einige Spiele sehen können und glaube, dass es zum größten Teil eine Kopfsache ist, die da in Moment blockiert. Und die Köpfe wollen wir erstmal wieder frei bekommen.

Wo wollen Sie den Hebel nun ansetzen?

Islami: Ich hoffe, dass wir den Spaß am Spiel und das Selbstvertrauen zurückbekommen. Viel Zeit bleibt nicht und in so einer Phase der Saison müssen wir sicherlich jetzt auch improvisieren und versuchen, den ein oder anderen Punkt irgendwie zu sammeln bis zur Winterpause. Um dann mit einer guten Vorbereitung anders in die Rückrunde zu starten.

Aktuell sind es sieben Punkte Rückstand bis zum rettenden Ufer. Hätten Sie sich keinen besseren Zeitpunkt für die Übernahme einer ersten Herrenmannschaft gewünscht?

Islami: Sicherlich hätte ich mir einen anderen Zeitpunkt gewünscht, die Mannschaft zu übernehmen, aber manchmal kann man sich das nicht aussuchen. Es ist halt so, wie es ist. Deshalb bringt es nichts, jetzt darüber nachzudenken. Sollte es aber nicht klappen, kann ich sagen, ich habe es versucht.

Am Sonntag (15 Uhr) geht es zu Hause gegen den Tabellenzwölften SK Ülküspor Remscheid. Was erwarten Sie von dieser Begegnung?

Islami: Am Sonntag erwarte ich, dass wir schon das erste Lebenszeichen setzten und punkten. Was sicher nicht mal eben so klappen wird, aber ich versuche, der Mannschaft neue Impulse zu geben und an der Seite ebenfalls zu helfen. Dann glaube ich das zuhause einiges an Unterstützung da sein wird und die Spieler an ihre Grenzen gehen, dann können wir den Bann vielleicht brechen.

Was spricht im Moment überhaupt für die Hilgener Mannschaft?

Islami: Für die Mannschaft spricht, dass sie nicht gewillt ist, sich aufzugeben. Das habe ich direkt im ersten Training gesehen und gespürt. Das macht mich optimistisch. 20 Mann waren beim Training und auch die Verletzten waren am Platz. Jeder weiß, worum es geht und das ist sehr wichtig.

Parallel sollen Sie noch die A-Jugend in der Bergischen Liga weiter betreuen. Wie wird diese Doppelbelastung in der Praxis aussehen?

Islami: Das wird sicher nicht einfach, aber mit Kurt Thol, der mich ja ohnehin bei der A-Jugend unterstützt, habe ich keine großen Bedenken. Die Planungen laufen so, dass ich so gut wie kein Spiel verpassen werde und immer bei beiden Teams an der Seite stehe. Aber die A-Jugend ist die Zukunft des Vereins und deshalb kommt es nicht in Frage die Jungs zu verlassen oder zu vernachlässigen. Deshalb nehme ich diese Doppelbelastung in Kauf.