Das Traumpaar des Musicals

Am 29. Januar sind die Sänger Uwe Kröger und Pia Douwes bei ihrer Jubiläumstour zu Gast im Kölner Musical Dome.

Foto: Stephan Eppinger

Köln. Sie waren die Urbesetzung des erfolgreichen Musicals „Elisabeth“, das 1992 im Theater an der Wien uraufgeführt wurde. Uwe Kröger brilliert in der Rolle des Todes, Pia Douwes verkörperte die österreichische Kaiserin Elisabeth. Jetzt 25 Jahre nach der Uraufführung gehen beide Sänger auf eine große Jubiläumstournee. Am 29. Januar kommen sie in den Kölner Musical Dome. Einen weiteren Termin gibt es am 24. Januar im Capitol Theater in Düsseldorf.

Können Sie sich noch an Ihre erste Begegnung erinnern?

Uwe Kröger: Ja, das war 1989 in Wien. Ich stand bei „Les Miserables“ auf der Bühne und habe einen freien Abend genutzt, um mir „Cats“ anzuschauen. Damals ist mir Pia sofort aufgefallen. Später haben wir uns in einem Lokal zufällig wieder getroffen, wo mir Pia’s lautes und sympathisches Lachen sehr gefallen hat. Sie war für mich die Julia Roberts des Musicals.

Pia Douwes: Ich habe Uwe bei „Les Miserables“ ebenfalls auf der Bühne erstmals gesehen und dachte, wer ist dieser blonde Gott. Wie kann man so schön sein, und noch als Sänger so eine Röhre haben. Später sind wir das bei „Les Miserables“ erstmals gemeinsam in den Niederlanden auf der Bühne gestanden.

Und dann kam vor 25 Jahren das gemeinsame Engagement bei „Elisabeth“ in Wien.

Kröger: Der Ruf aus Wien kam, und ich kannte damals eigentlich nur die „Sissi“-Filme, mit denen ich groß geworden bin. Ich habe mir überlegt, welche Rolle ich spielen könnte, und dachte an den Kaisers Franz-Joseph. Dann wurde ich zum Vorsingen eingeladen und bekam das Lied vom Tod.

Douwes: Ich bin zunächst nicht zum Vorsingen, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass bei „Elisabeth“ eine Niederländerin gebraucht wird. Später kam auch bei mir der Anruf aus Wien, dort hatte man unter 400 Kolleginnen nicht die passende Kandidatin gefunden. Ich bin hingefahren und bekam die Rolle.

Welche Bedeutung hat das Stück für Sie?

Kröger: Für uns beide war das der Durchbruch und hat unsere Karriere sehr geprägt. Aus diesen beiden Rollen haben wir später noch oft schöpfen und Neues entwickeln können.

Was macht den Reiz und den großen Erfolg dieses Musicals aus?

Douwes: Dieses Musical ist unfassbar toll geschrieben. Es ergibt sich ein ganz anderes Bild von Elisabeth, als dies die „Sissi“-Filme vermitteln können. Es geht um die wahre Geschichte dieser Frau. Für mich war der Reiz, diese Figur vom 15-jährigen Mädchen bis zur Frau auf dem Sterbebett spielen zu können. Dabei habe ich erfahren, wie man hier mit der Stimme arbeiten kann, um verschiedene Phasen im Leben der Kaiserin zu verkörpern.

Kröger: Interessant ist die Rolle des Todes, die mit der Rolle der „Elisabeth“ untrennbar verbunden ist. Diese steht für die große Todessehnsucht von Elisabeth. Das ist weit mehr als ein Kunstgriff. So etwas gab es in dieser Form noch nicht. Der Tod ist der stärkste Verbündete von Elisabeth und gleichzeitig ihr düsteres Spiegelbild. Er ist mal verführerisch, mal gewaltsam und mal einsam. Ich musste, um diese Rolle spielen zu können, das gleiche Wissen über Elisabeth haben, wie Pia. Der Tod und sie ist wie eine ziemlich schräge und etwas gruselige Liebesgeschichte.

Welche Stücke werden Sie bei der Tour ins Programm nehmen?

Douwes: Das Programm steht bislang noch nicht fest. Wir werden natürlich Stücke aus „Elisabeth“ dabei haben, sie sind das Zentrum unserer Tour. Die Rollen bei diesem Musical haben uns geprägt und waren als Erfahrung eine wichtige Basis für unsere weitere Karriere. Umgekehrt haben sich viele Darsteller, die uns bei „Elisabeth“ gefolgt sind, sich wieder an uns ausgerichtet. Dazu kommen weitere Stücke aus unserem Repertoire und Geschichten, die auch einmal einen Blick hinter die Kulissen erlauben. Insgesamt wird es wohl etwa 24 bis 26 Stücke geben.

Welche Beziehung haben Sie beide zum Rheinland?

Kröger: Ich bin in Hamm groß geworden und da waren Düsseldorf und Köln die nächsten wichtigen Großstädte. Später beim „Starlight Express“ war Köln mit seinem Nachtleben sehr reizvoll. Düsseldorf ist mir durch die Unesco-Gala, Jenny Jürgens und die Mode in Erinnerung geblieben. Die eine Stadt habe ich bei Nacht, die andere bei Tag kennengelernt.

Douwes: Düsseldorf ist eine sehr elegante Stadt mit schicken Geschäften und großen, schönen Galas. In Köln kann ich mich noch an meinen Auftritt 1986 im Senftöpfchen erinnern. Da gab es damals eine Travestieshow.

Karten: Tel. 01806/570099 (20 Cent/Anruf aus dem Festnetz, 60 Cent/Anruf Mobilfunk) oder online unter:

semmel.de